Robert C. Rore, WV 9392, Doppelwheelie, 140x200cm, Öl auf Leinwand, sign., dat. 2025
Zwei Typen auf Ihren E-Bikes scheinen ein absurdes Ballett in einer schier unmöglichen Verdichtung und Verschränkung aufzuführen. Aufgerichtet wie scheuende Pferde sieht man die Räder und ihre „Reiter“ in einen blauen Himmel steigen. Das Motiv erinnert an die amerikanischen Maler, die im ausgehenden 19. Jahrhundert das Bild vom Wilden Westen geprägt hatten: Frederic Remington und Charles Marion Russell. Ihre Cowboys und Indianer auf Pferden in allen Variationen.
Fahrradfahrer waren schon einige Male Bildthemen, nicht nur in der Werbung für das neue Fortbewegungsmittel vor 1900, sondern auch bei Künstlern wie Ferdinand Léger oder auch William Roberts. Betonte die Werbung damals Geschwindigkeit oder Leichtigkeit der pedalierenden Fortbewegung, ging es den Künstlern um einen Aspekt eines neuen Sports: schweißtreibend und zugleich von Fahrtwind gekühlt in einer neuartigen Kleidung sportliche Körperlichkeit zeigend.
In Robert C. Rores Bild wird der Drahtesel zum kaum zu bändigenden Rassepferd in einem wilden Tanz drehender Räder, tretenden Beinen und kraftvollen Lenkbewegungen. In dem Bild verbinden sich Wildheit und die Lust an wilder Bewegung zu einem wirbelnden Tanz.
Unser Sommerprogramm mit neuen Werken von Jack Smith, Dimosthenis Prodromou und Luke Carter Malerei – Grafik – Collage
bis 2. August 2025
In der Galerie zeigen wir passend zur aktuellen Wetterlage sommerliche Motive von drei Künstlern. Das Sujet „Männer und Wasser“ wiederholt sich, könnte aber in den drei gezeigten künstlerischen Positionen kaum unterschiedlicher umgesetzt sein.
Jack Smith verewigt das Strandleben in Barcelona in seiner unverkennbaren Technik, die an post-impressionistische Malereien erinnert.
Dimosthenis Prodromou hält in aufwändigen Collagen Szenen am Meer fest und verblüfft, wie er feinste Nuancen mit farbigen Papiersegmenten darstellen kann.
Bei Luke Carter erinnert ein See-Panorama in der für ihn typischen stark abstrahierten Form an die ersten Dadaisten. Wir freuen uns auf Ihren Besuch in der sommerlichen Müllerstraße oder online.
Seit der ersten Magic Bar Tour ist die Kunstbehandlung bei dieser ausgelassenen Erkundungsreise durchs Viertel am Vorabend von Christi Himmelfahrt mit dabei. Traditionell gibt es bei uns ein prickelndes Glas gut gekühlten Prosecco (mit dem Bon Nimmer 53) und dazu neue, sehenswerte Kunstwerke. In diesem Jahr ist zur Magic Bar Tour die Kabinettausstellung von Luke Carter zu sehen und parallel zeigen wir einen Querschnitt aus unserem Galerieprogramm.
Noch bis 3. Mai 2025 zeigen wir die Internationale Gruppenausstellung „The Male Figure“. Einige Künstlerinnen und Künstler mit sehenswerten, originellen, hintersinnigen Beiträgen präsentieren wir dabei erstmalig – beispielsweise auch übermorgen am Karsamstag von 14 bis 18 Uhr.
Von Donnerstag bis Samstag nächster Woche (24. – 26. April 2025) gastieren wir zusätzlich jeweils von 10 bis 20 Uhr im b-tween am Stachus, das zum großen Finale als „Kaufhaus der schönen Dinge“ zum Entdecken, Bummeln und Genießen in der Kaffeebar im Parterre einlädt. Wir erweisen dem alten Kaufhaus damit nochmals Referenz und zeigen im 1. OG direkt über dem Haupteingang einen vielseitigen Querschnitt aus unserem Galerieprogramm und bieten schöne Dinge auch gleich zum Mitnehmen an.
Kurt Walters zeigt neue Werke ab 8. Mai 2025 und zum ersten Mal präsentieren wir ab 22. Mai 2025 Werke von Luke Carter in einer eigenen Kabinettausstellung, die auch zur traditionellen Magic Bar Tour am 29. Mai 2025 zu sehen sein wird.
Wir freuen uns auf einen umtriebigen Frühling und Ihren Besuch!
The Male Figure XIV Internationale Gruppenausstellung noch bis 3. Mai 2025
Silke Bachmann (geb. 1971 in Leipzig) studierte an der Berliner Akademie für Malerei bei Ute Wöllmann und lebt und arbeitet heute bei München. Mit der kleinen Werkserie “Ich wünschte ich wäre eine Frau und könnte malen” aus dem Jahr 2023 ist sie an der aktuellen Gruppenausstellung beteiligt. In kleinen Formaten in Öl auf Kleidung als Malgrund hat sie den beiden Künstlern Georg Baselitz und Markus Lüpertz eine sehr persönliche Hommage gewidmet.
The Male Figure XIV Internationale Gruppenausstellung noch bis 3. Mai 2025
nibrov aka Joules beschreibt sich selbst als „eierlegende Wollmilchsau“. Die Universalkünstlerin lebt in Mannheim und kann und will sich nicht auf eine künstlerische Ausdrucksform festlegen: „Warum sollte ich? Dieser Drang, mich auszudrücken, treibt mich zum Gestalten an. Und ich gestalte, wann immer ich will, was immer ich will. So einfach ist das. Ich male, ich entwerfe, ich animiere, ich atme, ich lebe.“ Und so können wir in der aktuellen Ausstellung einen humorvollen Beitrag sehen, der sich mit erfrischender Leichtigkeit existenziellen Fragen annimmt.
Luke Carter machte seinen Abschluss in Illustration in Bristol. Der Brite lebt seit 2018 in Leipzig und absolviert dort an der Hochschule für Grafik und Buchkunst ein Diplom in Malerei/Grafik. Er arbeitet mit Linol- und Holzschnittdrucken, Öl- und Acrylmalerei, Zeichnungen und Wandmalereien. Ein thematischer Schwerpunkt seiner Werke sind Sexualität, Queerness und Männlichkeit. Seine plakativ-markante, stark abstrahierte Darstellung mit strahlenden Farben macht seinen Beitrag für die Gruppenausstellung „The Male Figure XIV“ zu einem vielbeachteten Hingucker.
Die menschliche Haarpracht unterliegt dem Diktat der Mode und bei aller Globalisierung auch immer noch regionalen Besonderheiten. Rastas und Eskimos haben unterschiedliche Vorstellungen von der Schönheit des Haupthaares. Haare haben etwas Magisches. Ob man sie deshalb niemals schneiden oder trimmen sollte, ist Glaubenssache. Liebevoll gemalte Haare und Härchen auf dem Männerkörper sind Max Ströders Sache. Er bannt sie haargenau auf handwerklich makellos gefertigten Ölgemälden, meist im handlichen Format (24×30 cm), in einer Orgie aus Graustufen, Schwarz, Weiß, mit bisher unbekannten Grauschattierungen.
Max Ströder-Kalender 2025 im Format DIN A5, 21×14,8cm, 14 Blatt, durchg. 4-farbig, Spiralbindung, 10 Euro
Da spannt der Maler Robert C. Rore in seinen Bildern wieder mal respektlos und humorvoll Bögen durch Zeiten und Geschichten, bedient sich an Mythen, Kulturgütern und Klischees:
Dass Männer gerne an roter Feuersglut Fleischstücke grillen um ihre Männlichkeit zu zelebrieren ist bekannt. Bei Rore wird der Mann zum Held am Herd, da reichen dem Mann Eier in der Pfanne über einer blau leuchtenden Gasflamme und der Mann ist ganz Mann. Oder ein spöttisch schauender nackter Perseus ohne das Haupt der Medusa, aber mit dem spiegelnden Schild bereit zum Kampf. Oder ein rothaariger Mann in der Badewanne mit einem Schwan: Lohengrin im Chillmodus. Noch so ein Held, nachdenklich auf gleich mehrere herumschwimmende Schwäne blickend: Schwanensee. Oder solche goldglänzenden Nischen, die man von alten Altären kennt. Nischen, die normalerweise von Heiligen in prächtigen Paramenten besetzt sind. Doch hier hat ein prächtiger junger Mann in bayerischem Outfit eine solche Nische okkupiert, trinkt dabei sichtlich genussvoll aus einer Bierflasche und hat doch tatsächlich mal kurz sein Smartphone aus dem Blick gelassen. Oder ein rundes Bild mit einem kräftigen Ruderer, wie eine Schützenscheibe aus dem 19.Jhd, und es ist zu ahnen was ein kundiger Schütze da nun zu erlegen hätte. Oder eine Seelandschaft der Einsamkeit à la Leistikow, nur hier mit einem nackten Badenden garniert. Da nimmt sich kein Mann richtig ernst, was sie dann in Rores Bildern noch schöner macht.
Seit 2010 stellt die Galerie Kunstbehandlung das Sujet „The Male Figure“ ins Zentrum einer jährlichen, international beachteten Gruppenausstellung. Zum Konzept gehört, dass sich zu bekannten Künstlern der Galerie, die zum klassischen Thema Männerbilder arbeiten, immer wieder neue Talente gesellen und damit neue Sichtweisen auf dieses Teilgebiet der figurativen Kunstwelt bei einem sehr diversen Publikum ermöglicht werden.
Die Annäherung an das „Männliche“ erfolgt künstlerisch sehr individuell, persönlich, oftmals kritisch, aber bisweilen auch humorvoll. Gemälde, Zeichnungen und Skulpturen zeigen eine große Vielfalt an Arbeitstechniken und Stilen, darunter Akt- und Porträtmalerei, Studien, Pop Art, Abstraktion und Fotorealismus.
Für die Ausstellung im Frühjahr 2025 lädt die Galerie eine*n Künstler*in ein, sich an der Gruppenausstellung mit bis zu fünf Werken zu beteiligen. Eingereicht werden können Arbeiten, die auf das Thema „The Male Figure“ Bezug nehmen und mit den Darstellungsformen der bildenden Kunst experimentieren.
Die Bewerbung erfolgt ausschließlich per E-Mail bis 16. Februar 2025 (24 Uhr) an tmf@kunstbehandlung.com
Die Unterlagen sind vorzugsweise als zusammenhängendes PDF mit einer maximalen Dateigröße von 10 MB einzusenden. Die Einreichung muss in deutscher oder englischer Sprache verfasst sein. Nur vollständige Einreichungen werden akzeptiert. Wir bitten um folgende Informationen / Unterlagen: • Fotografien von maximal fünf Werkbeispielen als Bild mit Titel, Entstehungsjahr, Technik, Maße • Kurzbiografie • Name (ggf. Künstlername), Kontaktdaten, Website, Social Media Links
Since 2010 the Gallery Kunstbehandlung has placed the subject of „The Male Figure“ at the center of an annual internationally renowned group exhibition. The concept includes works by well-known artists from the gallery, who work on the classic theme of men, being joined by new talents, thus enabling new perspectives on this subfield of figurative art to a diverse audience.
The approach to the ‚male figure‘ is artistically quite individual, personal, often critical, at times humorous. Paintings, drawings and sculptures show a vast variety of techniques and styles, including nude and portrait paintings, sketches, pop art, abstraction and photorealism. The Gallery invites one artist to participate in the upcoming group exhibition in spring 2025 with up to five works of art which have not been exhibited before. Art works referring to the theme „Male Figure“ and experimenting with forms of visual arts can get submitted.
Applications should be sent by email to tmf@kunstbehandlung.com latest by February 16th 2025 (midnight).
We kindly ask for the following information and documentation: • Photographs of a maximum of five examples of work, each with title, year of creation, technique, dimensions • Short Biography • Name ( artist name if applicable), contact details, website, social media links
Preferably all documents should be sent as a coherent pdf with a maximum file size of 10 mb. The submission has to be in German or English language. Complete submissions only will get considered.