Garth Bowden: „The Silent Crowd“ und „Pisney“

Kunstbehandlung München: Garth Bowden: „The Silent Crowd“ und „Pisney“

Garth Bowden: „The Silent Crowd“ und „Pisney“
11. bis 31. Juli 2024

Garth Bowden (geb. 1970) wuchs in London auf, wo er am Camberwell Art College und an der Chelsea School of Fine Art Bildende Kunst und Bildhauerei studierte. Er lebt heute in Südfrankreich und stellt in ganz Europa und im Pazifikraum aus. Seine multidisziplinäre Arbeit zeigt oftmals Bezüge zu seiner kurzzeitigen Tätigkeit als Spielzeugdesigner und umfasst Malerei, Bildhauerei und Fotografie.

In seiner ersten Ausstellung in der Kunstbehandlung werden Werke aus zwei Serien gezeigt. Beide Motivreihen zeigen Garth Bowdens Faszination für das Ikonographische in der Popkultur und speziell für die von Disney geschaffenen Symboliken und universellen, allgegenwärtigen Bildwelten. In seinen Arbeiten komprimiert Bowden humorvoll scheinbar gegensätzliche Elemente zu einer neuen Aussage. Denn das Tiefgründige verliert ohne das Banale an Tiefe und das Banale gewinnt im Verhältnis zum vermeintlich Erhabenen an Bedeutung. Indem Bowden Elemente aus den unterschiedlichen Motivwelten aufeinanderprallen lässt, konfrontiert er den Betrachter mit seiner individuellen Wahrnehmung von Werten und Vorurteilen. Er nutzt für diesen Effekt die vereinfachte Form und Bildsprache von Cartoons. Aus diesem Paralleluniversum verwendet er Versatzstücke, lässt sie mit unserer Welt zusammenwachsen, bis sich erzählerische oder abstrakte Zusammenhänge ergeben.

In der Serie „The Silent Crowd“ reflektiert Bowden die Anziehungskraft als auch die Exzesse der Konsumgesellschaft, das Verschwimmen von Realität und Fantasie und die Personifizierung der Natur. Es ist eine Erwiderung auf die Cartoon-Welt – ein abtrünniges Disney-Universum. In den chaotischen, abstrakten Sammelsurien mit hektischen Farbmustern vereinen sich Neo-Pop und Expressionismus, die scheinbar verspielt-komische Bildsprache zieht den Blick auf sich. Auf den zweiten Blick verbirgt sich hinter den Cartoon-Fantasien ein düsterer Subtext, die Figuren werden klaustrophobisch gegeneinander gepresst, verschmelzen und mutieren zu verzerrten Schimären.

In seiner „World of Pisney“ stellt Bowden die vermeintlichen Hierarchien zwischen „Kunst“ und „Popkultur“ in Frage, verwischt zeitliche Grenzen zwischen Vergangenheit und Gegenwart indem er abstrakt-amüsant Disney-Figuren und Picasso-Gemälde miteinander verbindet.

Die Vernissage findet am 11. Juli ab 19 Uhr in Anwesenheit des Künstlers statt.

Garth Bowden: „The Silent Crowd“ und „Pisney“
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Rastko Stefanović bei der Gruppenausstellung summer heat

Rastko Stefanovic, Little Actaeon, 60x35cm, Öl auf Leinwand, sign., dat. 2018 / 2024

summer heat
Internationale Gruppenausstellung
noch bis 24. Juni 2024

In der aktuellen Gruppenausstellung zeigen wir zum ersten Mal Werke von Rastko Stefanović. Sein Malstudium absolvierte er an der Akademie der Künste im serbischen Novi Sad, es folgte die Promotion, bei der er sich mit Ikonen als sakrale Portraits wissenschaftlich beschäftigte. Sakralmalerei, Ikonen, mythologische und religiöse Figuren, Symbolismus und deren Bedeutung in verschiedenen Malereigattungen wie Portrait, Akt oder Allegorien faszinierten ihn dabei besonders. Seine eigenen Arbeiten haben immer Berührungspunkte zur religiösen Malerei. Bei der Arbeit an seiner Dissertation stellte er fest, dass viele Künstler trotz strenger religiöser Regeln ihre Lieben auf Ikonen verewigt haben. Auch Stefanović nutzte in einer 14-teiligen von katholischer Kirchenhistorie inspirierten Gemäldeserie Freunde als Vorbilder für Ikonen und verweist darauf, dass Maler schon immer Modelle dem Alltag entliehen haben.

Rastko Stefanovic, Priapus with the basket of fruits, 35x25cmcm, Öl auf Leinwand, sign. inv., dat. 2024

summer heat – Gruppenausstellung

summer heat
Gruppenausstellung

mit Arbeiten von Achim Horras, Patrik Amsterdam, Dimo Prodromou, Robert C. Rore, Jens Schubert, Jack Smith, Manuel Wahlen, Silas Schmidt von Wymeringhausen, u. a.
bis 24. Juni 2024

Hitzetage sind solche, an denen die Sonne schon morgens kräftig herunterprassselt und sich spätestens zur Mittagszeit das Tempo aller Geschäftigkeiten verlangsamt, jeglicher Rhythmus geruhsamer wird. Passend zur Jahreszeit zeigen die Exponate der Ausstellung Männer, die sich an bayerischen Bergseen erholen, auf das Shirt verzichten, auf vielerlei Arten abkühlen oder sich einer Siesta hingeben und die heiße Luft über die Haut streifen lassen. Die Szenen und Momentaufnahmen spielen am südeuropäischen Strand, an oberbayerischen Sommer-Fluchtorten und anderen kühlen Sehnsuchtsplätzen. Gemälde, Zeichnungen, Collagen und Skulpturen demonstrieren eine große Vielfalt an Arbeitstechniken und Stilen.

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Gesalzen und verdreht IV – Kabinettausstellung von Ulrike Wenzel

Gesalzen und verdreht IV - Kabinettausstellung von Ulrike Wenzel

Gesalzen und verdreht IV
35 Brezn und ein Sulzkotelette
Kabinettausstellung von Ulrike Wenzel
6. – 23. Juni 2024

Ulrike Wenzel ist bekannt als die Breznmalerin. Laugengebäck wird von ihr meisterhaft portraitiert und ihr detektivischer, geschulter Blick findet die besonderen Exemplare – die mit expressiven Verrenkungen, zu dickem Bauch, zu dünnen Ärmchen, kasig oder verbrannt, salzbeladen oder gar ganz ohne und natürlich die wirklichen Schönheiten. Über zweihundert Brezn waren bereits Modell für Ulrike Wenzel. In dieser Ausstellung wird die Brezn-Serie durch ein Sulzkotelette ergänzt. Das begegnete Ulrike Wenzel 2008 in einer kleinen Metzgerei in der Maxvorstadt, und zwar mit einem eigenartig grantigen Gesichtsausdruck. Spontan hatte die Künstlerin Lust es in Öl zu malen. Das Phänomen, in Alltagsgegenständen vermeintliche Gesichter oder vertraute Wesen zu erkennen bezeichnet man als Pareidolie und das Sulzkotelette war das Wenzelsche Schlüsselerlebnis. Dennoch: Eine Sulzkotelette-Serie war nie eine ernsthafte Option für die Malerin, denn ihr war klar, dass es schwierig werden würde, weitere Exemplare mit Gesichtsausdruck überhaupt erst mal zu finden. So kamen die Brezn zu Ehren. Denn Gesichter, oder zumindest Charakter, haben Brezn mindestens ebenso wie ein Sulzkotelette, und darüber hinaus sind die Möglichkeiten, an faszinierenden Nachschub zu kommen, schier unerschöpflich. Und so können wir nun wieder eine Reihe neuer Brezn-Portraits zeigen.

Die Vernissage findet am 6. Juni ab 19 Uhr in Anwesenheit der Künstlerin statt.

Magic Bar Tour 2024 und Vorschau

Ein fester Termin im Jahreskalender der Kunstbehandlung ist die Magic Bar Tour. Am Vor-Feiertag, also am Mittwoch, 29. Mai 2024, haben wir aus diesem Anlass von 16 bis 20 Uhr geöffnet. Bei einem gut gekühlten Glas Prosecco an einem hoffentlich lauen Frühsommerabend kann man noch einmal die sehr vielfältige Internationale Gruppenausstellung The Male Figure XIII und die Kabinettausstellung von Jack Smith genießen, die beide noch bis Ende dieser Woche zu sehen sind.

Nächste Woche, am 6. Juni 2024, eröffnen wir um 19 Uhr die Ausstellung Gesalzen und verdreht 4, für die Ulrike Wenzel wieder besondere Unikate des bayerischen Nationalgerichts portraitiert hat.

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Joanna Pilarcyk Radecka bei der Gruppenausstellung The Male Figure XIII

Joanna Pilarcyk Radecka, Dreaming Flowers, Öl und Acryl auf Leinwand, 100x100cm, sign., Dat. 2021

The Male Figure XIII
Internationale Gruppenausstellung
noch bis 31. Mai 2024

Joanna Pilarczyk studierte an der Kunsthochschule im polnischen Zielona Gora und lebt und arbeitet heute in London. Ihre Portraits zeichnen sich durch die Verwendung von kräftigen und kontrastreichen Farben und expressive Pinselstriche aus. Sie portraitiert Menschen, denen sie nahe steht oder zu denen Sie eine gewisse Nähe hat, beispielsweise, weil sie ihnen täglich begegnet. Sie dokumentiert die Persönlichkeiten der Portraitierten und zeigt zugleich, welche Emotionen sie mit ihnen teilt und damit Momentaufnahmen aus ihrem Alltag. Zerbrechlichkeit und Stärke sind Kontrapunkte, die sich bei vielen ihrer Werke finden lassen. Die besonderen Hintergründe schaffen einen sehr intimen Raum für die Dargestellten.

Kürzlich wurde Joanna Pilarczyk für den Herbert Smith Freehills Portrait Award 2024 in der National Portrait Gallery nominiert und stand auf der Longlist für den Jackson’s Art Prize 2024.

Joanna Pilarcyk Radecka, Portrait of Jarek, Öl und Acryl auf Leinwand, 100x100cm, sign., dat. 2021

Jens Schubert bei der Gruppenausstellung The Male Figure XIII

Jens Schubert, If I were a boy, Acryl auf Leinwand, 60x80cm, gerahmt, sign. inv., dat. 2023

The Male Figure XIII
Internationale Gruppenausstellung
noch bis 31. Mai 2024

In der aktuellen Gruppenausstellung zeigen wir erstmalig ein Werk von Jens Schubert. Es ist Teil des Zyklus „Pechblende“, in dem sich der Künstler auf sehr persönliche Weise mit verschiedenen Darstellungen maskuliner Rollen und deren Wahrnehmung beschäftigt. Vor dem Hintergrund der eigenen (sexuellen) Identität vom Macho bis zum Prinz hinterfragt er archetypische Männerbilder mit ihren ambivalenten Facetten. Im Kontext von Begehren, Schönheit und amourösem Interesse erzählt er vom Spiel mit den Posen, Rollen und Klischees (schwuler) Männlichkeit. Jens Schubert ist fasziniert von Obskurem, von morbider Schönheit der Düsternis oder mythischen Abbildern und diese Anziehung zeigt sich in seinen Arbeiten, deren Formensprache und Ästhetik Fetisch und Subkultur referenzieren.

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Christian Horras bei der Gruppenausstellung The Male Figure XIII

Christian Horras, Ohne Titel, Aquarell und Tusche auf Papier, 42x42cm, sign. inv., dat. 2024

The Male Figure XIII
Internationale Gruppenausstellung
noch bis 31. Mai 2024

Aus der Ferne wirken sie wie abstrakte Ornamente, manche sogar wie ein Mandala und sie sind richtungslos, die Komposition ist stimmig aus jeglichen Perspektiven. Christian Horras stellt den männlichen Körper auf eine ganz besondere Weise dar, einerseits sehr explizit, aber durch die Bildkomposition fast schon wieder humorvoll. Auf jeden Fall so, dass beim Betrachter keine voyeuristischen Gefühle aufkommen. Dabei fordern seine Werke durchaus dazu auf, genau hinzuschauen, den Fokus wandern zu lassen. Die einzelnen männlichen Akte verschmelzen miteinander, kopulierende Paare tretenden in den Hintergrund und das Ganze erhält eine besondere, fast spirituelle Ästhetik. Christian Horras hat an den Akademien Karlsruhe, München und Kolbermoor studiert. Seine Arbeiten zeigen die Selbstverständlichkeit von (Homo-)Sexualität, enttabuisieren sie. Er folgt damit den Karikaturisten im Frankreich des 16. bis 18. Jahrhunderts, die Klerus und Adel in sexuellen Handlungen darstellten und damit nicht nur die Kunstrichtung Pornografie begründeten, sondern vor allem mit ihr eine Art Gesellschaftskritik.

Christian Horras, Ohne Titel, Aquarell und Tusche auf Papier, 34x48cm, sign. inv., dat. 2024

Dimosthenis Prodromou bei der Gruppenausstellung The Male Figure XIII

Dimosthenis Prodromou, "Fight", Collage auf Leinwand, 54x56cm, sign. inv., dat. 2020

The Male Figure XIII
Internationale Gruppenausstellung
noch bis 31. Mai 2024

Dimosthenis Prodromou studierte Bildende Kunst und Bewegtbild an der University of East London. Seine aufwändigen Assemblage-Arbeiten aus verschiedenfarbigen Papieren, häufig aus Modemagazinen, erstaunen durch ihre handwerkliche Perfektion und die plastische Wirkung. Durch das Herausnehmen von Bildmotiven aus Magazinen dekonstruiert Prodromou bestehende Bildwelten und isoliert Details, bestimmte Farben oder Muster. Dieses Bildmaterial eignet er sich kreativ an und rekontextualisiert es. Überraschend ist, welche Tiefe und Dynamik er mit seiner speziellen, raffinierten Assemblage-Technik erzeugen kann. Dabei schafft er mit der alten Technik moderne Hingucker in kraftvollen Farben. Erstmalig zeigen wir in der aktuellen Ausstellung seine Bleistiftzeichnungen. Technisch perfekt mit einer starken grafischen Wirkung fängt er sensibel die Emotionen der portraitierten Männer ein.

Dimosthenis Prodromou, Ohne Titel 2, Bleistifte auf Papier, ca.50x50cm, Blattgröße ca. 60x60cm, sign., dat. 2024
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Patrik Amsterdam bei der Gruppenausstellung The Male Figure XIII

Patric Amsterdam, Spaceboy small twin, 3D Print, mixed media, 30x13x25cm, links

The Male Figure XIII
Internationale Gruppenausstellung
noch bis 31. Mai 2024

In der aktuellen Gruppenausstellung „The Male Figure XIII“ zeigen wir auch Skulpturen. Seit den 1990er Jahren lebt und arbeitet Patrik Amsterdam in der niederländischen Hauptstadt, deren Künstler-Nachnamen er trägt. Seine Arbeiten sind stark von einem grafischen Comic-Stil beeinflusst und die Skulpturen schafft er in verschiedenen Medien. „Spaceboy“ ist eine digitale Arbeit, die mit einer Kombination aus 3D-Drucktechniken und Handarbeit plastisch umgesetzt wird.

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