Archiv des Autors: JH

Nadine Dietrich bei der Gruppenausstellung The Male Figure XIV 

Nadine Dietrich, L'italiano d'estate (Unterm Schirm), Photopolymer Tiefdruck, 28x20cm, Auflage 20, 2025

The Male Figure XIV
Internationale Gruppenausstellung
noch bis 3. Mai 2025

Nadine Dietrich hat bereits mehrmals in der Kunstbehandlung ausgestellt. In ihren Bildern kombiniert sie die Möglichkeiten der Fotografie und der Druckkunst: reale Momente und Zeitlosigkeit. In der Gruppenausstellung „The Male Figure“ ist unter anderem ihr Werk „L’italiano d’estate (Unterm Schirm)“ zu sehen. Der Schwarz-Weiß-Photopolymer-Tiefdruck teilt sich in zwei ganz unterschiedliche Bereiche. Eine große, geometrisch-abstrakte Fläche dominiert – das Muster aufgespannter Sonnenschirme. Darunter zeigen sich Männerbeine in Badeshorts. Nadine Dietrich ermöglicht mit ihren Werken eine Auszeit mit dem Ziel des Sich-Versenkens: in die Stille, in von außen nach innen gewanderte Orte, in die vielschichtigen Gefühle von Vergänglichkeit. Und man meint hier fast die so stark entfremdete Szene zu riechen – mit dem Duft von Vanilleeis und Sonnencreme.

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Die Kunstbehandlung im Kaufhaus der schönen Dinge und Programmvorschau

Noch bis 3. Mai 2025 zeigen wir die Internationale Gruppenausstellung „The Male Figure“. Einige Künstlerinnen und Künstler mit sehenswerten, originellen, hintersinnigen Beiträgen präsentieren wir dabei erstmalig – beispielsweise auch übermorgen am Karsamstag von 14 bis 18 Uhr.

Von Donnerstag bis Samstag nächster Woche (24. – 26. April 2025) gastieren wir zusätzlich jeweils von 10 bis 20 Uhr im b-tween am Stachus, das zum großen Finale als „Kaufhaus der schönen Dinge“ zum Entdecken, Bummeln und Genießen in der Kaffeebar im Parterre einlädt. Wir erweisen dem alten Kaufhaus damit nochmals Referenz und zeigen im 1. OG direkt über dem Haupteingang einen vielseitigen Querschnitt aus unserem Galerieprogramm und bieten schöne Dinge auch gleich zum Mitnehmen an.

Kurt Walters zeigt neue Werke ab 8. Mai 2025 und zum ersten Mal präsentieren wir ab 22. Mai 2025 Werke von Luke Carter in einer eigenen Kabinettausstellung, die auch zur traditionellen Magic Bar Tour am 29. Mai 2025 zu sehen sein wird.

Wir freuen uns auf einen umtriebigen Frühling und Ihren Besuch!

Taha Bader bei der Gruppenausstellung The Male Figure XIV 

The Male Figure XIV
Internationale Gruppenausstellung
noch bis 3. Mai 2025

Taha Bader wurde 1991 in Karatschi, Pakistan, geboren. Von 2009–2013 studierte er dort an der renommierten Indus Valley School of Art & Architecture Communication Design. Seit 2016 lebt er in Sachsen-Anhalt. An der Hochschule Anhalt in der Bauhausstadt Dessau absolvierte er von 2016 bis 2018 seinen Master in Integrated Design. Heute lebt und arbeitet er in Halle (Saale). Schon von Kindheit an malt und zeichnet er. Seit einigen Jahren widmet er sich intensiv der Malerei. Seine narrativen Werke beeindrucken durch den deutlich erkennbaren, dynamischen Pinselstrich. Im Detail abstrahiert er damit und bleibt dennoch erzählerisch. Manche Werkserien sind einfarbig gehalten. Wenn der Künstler farbig malt, so kommen die Kompositionen mit wenig Nuancen aus, schaffen dabei aber eine emotionale Tiefe. In der aktuellen Gruppenausstellung sind erstmals Werke von Taha Bader in der Kunstbehandlung zu sehen.

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Silke Bachmann bei der Gruppenausstellung The Male Figure XIV

The Male Figure XIV
Internationale Gruppenausstellung
noch bis 3. Mai 2025

Silke Bachmann (geb. 1971 in Leipzig) studierte an der Berliner Akademie für Malerei bei Ute Wöllmann und lebt und arbeitet heute bei München. Mit der kleinen Werkserie “Ich wünschte ich wäre eine Frau und könnte malen” aus dem Jahr 2023 ist sie an der aktuellen Gruppenausstellung beteiligt. In kleinen Formaten in Öl auf Kleidung als Malgrund hat sie den beiden Künstlern Georg Baselitz und Markus Lüpertz eine sehr persönliche Hommage gewidmet. 

Giuseppe Fiore bei der Gruppenausstellung The Male Figure XIV

The Male Figure XIV
Internationale Gruppenausstellung
noch bis 3. Mai 2025

Giuseppe Fiore (geb. 1985 in Neapel) studierte an der „Accademia di Belle Arti di Napoli“. Seit 2012 lebt und arbeitet er als freischaffender Künstler und Dozent in München, unweit der Kunstbehandlung. In die “nördlichste Stadt Italiens” zog es ihn bereits während des Studiums, als er ein Erasmus-Semester an der Münchner Akademie der Bildenden Künste absolvierte.

Seine Werke beeindrucken durch handwerkliche Perfektion. Farbnuancen, Licht und Schatten, Plastizität und Präzision bestechen wie bei den alten Meistern. Seine Ölbilder haben eine zeitlose Anmutung. Dennoch wirken die Werke durch ihre Komposition, die Blicke und den Gestus der gezeigten Modelle und die detailliert ausbalancierten Farben ganz zeitgenössisch. Nähe und Distanz, vielfältige Blicke und fein festgehaltene Emotionen lassen Betrachter im Bild nach Verborgenem suchen und die Szene erforschen. 

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Nibrov bei der Gruppenausstellung The Male Figure XIV

The Male Figure XIV
Internationale Gruppenausstellung
noch bis 3. Mai 2025

nibrov aka Joules beschreibt sich selbst als „eierlegende Wollmilchsau“. Die Universalkünstlerin lebt in Mannheim und kann und will sich nicht auf eine künstlerische Ausdrucksform festlegen: „Warum sollte ich? Dieser Drang, mich auszudrücken, treibt mich zum Gestalten an. Und ich gestalte, wann immer ich will, was immer ich will. So einfach ist das. Ich male, ich entwerfe, ich animiere, ich atme, ich lebe.“ Und so können wir in der aktuellen Ausstellung einen humorvollen Beitrag sehen, der sich mit erfrischender Leichtigkeit existenziellen Fragen annimmt.

Luke Carter bei der Gruppenausstellung The Male Figure XIV

The Male Figure XIV
Internationale Gruppenausstellung
noch bis 3. Mai 2025

Luke Carter machte seinen Abschluss in Illustration in Bristol. Der Brite lebt seit 2018 in Leipzig und absolviert dort an der Hochschule für Grafik und Buchkunst ein Diplom in Malerei/Grafik. Er arbeitet mit Linol- und Holzschnittdrucken, Öl- und Acrylmalerei, Zeichnungen und Wandmalereien. Ein thematischer Schwerpunkt seiner Werke sind Sexualität, Queerness und Männlichkeit. Seine plakativ-markante, stark abstrahierte Darstellung mit strahlenden Farben macht seinen Beitrag für die Gruppenausstellung „The Male Figure XIV“ zu einem vielbeachteten Hingucker.

ab 20. März 2025: The Male Figure XIV

The Male Figure - Internationale Gruppenausstellung in München


The Male Figure XIV
Internationale Gruppenausstellung
ab 20. März 2025

Mit Arbeiten von Silke Bachmann, Taha Bader, Joules Bobrowsky aka Nibrov, Luke Carter, Nadine Dietrich, Giuseppe Fiore, Florin 3D, Nils Freye, Johanna Grotzke, Shinji Horimura, Frank Lorenz, Ulla Lückerath, Quentinscabinet, Robert C. Rore, Christian Sedelmayer, Max Ströder, Sveta Vosberg, Timm Zorn u. A.

Das Sujet „The Male Figure“ stellt die Kunstbehandlung jährlich ins Zentrum einer gleichnamigen, international beachteten Gruppenausstellung. Gezeigt werden Werke bekannter Künstler der Galerie und neu entdeckter Talente aus der ganzen Welt mit unterschiedlichster kultureller Prägung. So ergibt sich eine vielseitige Rundumschau zum klassischen Thema Männerbilder und es eröffnen sich spannende Sichtweisen auf dieses Teilgebiet der figurativen Kunstwelt.

Die Ausstellung widmet sich nicht nur der Akt-Kunst, sondern nähert sich dem „Männlichen“ auf verschiedenste Weise. Narrative Arbeiten wechseln sich mit abstrahierten künstlerischen Positionen ab. Die Vielfalt an Arbeitstechniken, Stilen und Genres nimmt oftmals kunsthistorische Anleihen oder zitiert ikonografische Werke.

Die Vernissage findet am 20. März 2025 ab 18 Uhr statt.

Gehobener Schatz – Robert C. Rores Schattenmänner

Robert C. Rore, WV 3357, Schattenmann, Radierung von 2 Platten auf Büttenpapier, Blattgröße 70x100 cm, Bildgröße 50x70 cm, 2001

Man räumt auf, um, und ordnet neu – das kennt jeder. Und dann die Überraschung: Etwas längst Vergessenes taucht wieder auf. Man nimmt es in die Hand und entdeckt eine Qualität, die einem früher nicht bewusst war. So muss es dem Maler Robert C. Rore ergangen sein, als er Anfang dieses Jahres den Inhalt seiner Grafikschränke neu sortierte und dabei auf etwas stieß, das er sofort als Schatz empfand: seine Radierungen.

Robert C. Rore, WV 3360, Schattenmann, Radierung von 2 Platten auf Büttenpapier, Blattgröße 70x100 cm, Bildgröße 50x70 cm, 2001

Der Maler Robert C. Rore hatte nach seiner Schulzeit eine Ausbildung zum Chemotechniker absolviert und auch eine Zeit lang in diesem Beruf gearbeitet. Diese beruflichen Kenntnisse kamen ihm später zugute, als er sich mit der Technik der Radierung beschäftigte. Dabei wurden Kupferplatten von Hand auf Hochglanz poliert und mit einer dünnen Asphaltschicht versehen. Diese Schicht bearbeitete man mit Nadeln, um das Kupfer in feinen Linien wieder freizulegen. Alternativ konnte man die Metallplatten mit feinem Harzstaub bestäuben, den Staub anschmelzen und damit auf der Oberfläche fixieren. Anschließend wurden die freiliegenden Stellen des Kupfers mit diversen Säuren oder Eisenchloridlösungen geätzt, um Vertiefungen zu schaffen. Nachdem Harz und Asphalt entfernt waren, wurde Druckfarbe in die Vertiefungen eingearbeitet. Überschüssige Farbe wurde von der Platte sorgfältig entfernt, sodass auf dem nun wieder glänzenden Metall die in den Vertiefungen verbleibende Farbe das geplante Bild andeutete.
Nun wurde die vorbereitete Platte mit einem feuchten, speziell schweren Papier abgedeckt und durch eine Handpresse zwischen zwei Walzen mit hohem Druck gezogen. Das Papier saugte dabei die Farbe aus den Vertiefungen der Kupferplatte und verwandelte das geplante Motiv in eine fertige Radierung. Übrigens leitet sich das Wort „Radierung“ vom lateinischen radere ab, was so viel wie „kratzen“ oder „schaben“ bedeutet – eine treffende Beschreibung der Technik, bei der mit einer Nadel die Metallplatte bearbeitet wird, ähnlich dem Einsatz eines Radiergummis auf Papier.

Robert C. Rore, WV 3350, Schattenmann, Radierung von 2 Platten auf Büttenpapier, Blattgröße 70x100 cm, Bildgröße 50x70 cm, 2001

In den 1990er-Jahren hielt, zunächst nur für die Büroarbeit, ein Computer Einzug in Rores Atelier. Doch schon bald begann er zu experimentieren, wie sich der Computer für seine Kunst einsetzen ließ. Am Computer bearbeitete er Bilder und Fotos und druckte diese auf transparente Folien aus. Die polierten Kupferplatten wurden mit lichtempfindlichen Schichten versehen, die Folien daraufgelegt und anschließend belichtet. Die belichteten Stellen wurden herausgelöst, die Platte mit feinem Harzstaub bestäubt und der Staub angeschmolzen. Der Rest folgte den zuvor beschriebenen Schritten. Dieses Verfahren war äußerst kompliziert, aufwendig und erst nach zahlreichen Experimenten zu beherrschen. Dabei ging Rore mit der Präzision eines Laboranten vor, inklusive Schutzmaßnahmen wie Handschuhen, Schutzmänteln und Gasmasken. Für farbige Radierungen können zwei oder drei Kupferplatten mit verschiedenen Farben übereinander gedruckt werden – was jedoch die technischen Herausforderungen erheblich steigert. Um das Jahr 2000 entstand als Abschluss von Rores Beschäftigung mit der Radiertechnik eine Reihe großformatiger Bilder. Diese Werke verschwanden jedoch im Archiv und wurden nie vollständig gezeigt. Als Rore Anfang dieses Jahres sein Archiv neu ordnete, kamen diese Blätter in einer der Schubladen wieder zum Vorschein. Was auf den ersten Blick aus der Entfernung wie ein Foto wirkt, entpuppt sich bei näherer Betrachtung als eine Kombination aus alter und neuer Technik: tiefe, samtige Schwarztöne – typisch für die Radierung – und eine computergenerierte Rasterung von kühler Brillanz. Dazu die Zufälligkeiten des Drucks aus der Handpresse: Jedes Blatt ein Unikat. Was für ein Schatz.

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Kannste Dir erinnern…?

Kannste Dir erinnern…?
Sonderausstellung zum Gedenken an Martin Levec
ab 10. Februar 2025

Die Frage als Ausstellungstitel ist eine rhetorische. Jeder, der irgendwann einmal in der Kunstbehandlung war, hatte eine Begegnung mit Martin Levec und erinnert sich auf persönliche, individuelle Weise an ihn. Martin Levec, das Gesicht der Kunstbehandlung, der Mitbegründer und in seinen Worten der „Hausmeister“ der Galerie ist vor einem Jahr am 10. Februar 2024 verstorben. Er fehlt. Wir haben für die Sonderausstellung Künstlerpersönlichkeiten und zugleich Freunde, Weggefährten, Kumpanen gebeten, Erinnerungen an Martin Levec zu teilen.

Die Veranstaltung zur Eröffnung der Ausstellung findet am MONTAG, den 10. Februar 2025 ab 18 Uhr statt.