The Male Figure XIV Internationale Gruppenausstellung noch bis 3. Mai 2025
nibrov aka Joules beschreibt sich selbst als „eierlegende Wollmilchsau“. Die Universalkünstlerin lebt in Mannheim und kann und will sich nicht auf eine künstlerische Ausdrucksform festlegen: „Warum sollte ich? Dieser Drang, mich auszudrücken, treibt mich zum Gestalten an. Und ich gestalte, wann immer ich will, was immer ich will. So einfach ist das. Ich male, ich entwerfe, ich animiere, ich atme, ich lebe.“ Und so können wir in der aktuellen Ausstellung einen humorvollen Beitrag sehen, der sich mit erfrischender Leichtigkeit existenziellen Fragen annimmt.
Luke Carter machte seinen Abschluss in Illustration in Bristol. Der Brite lebt seit 2018 in Leipzig und absolviert dort an der Hochschule für Grafik und Buchkunst ein Diplom in Malerei/Grafik. Er arbeitet mit Linol- und Holzschnittdrucken, Öl- und Acrylmalerei, Zeichnungen und Wandmalereien. Ein thematischer Schwerpunkt seiner Werke sind Sexualität, Queerness und Männlichkeit. Seine plakativ-markante, stark abstrahierte Darstellung mit strahlenden Farben macht seinen Beitrag für die Gruppenausstellung „The Male Figure XIV“ zu einem vielbeachteten Hingucker.
Mit Arbeiten von Silke Bachmann, Taha Bader, Joules Bobrowsky aka Nibrov, Luke Carter, Nadine Dietrich, Giuseppe Fiore, Florin 3D, Nils Freye, Johanna Grotzke, Shinji Horimura, Frank Lorenz, Ulla Lückerath, Quentinscabinet, Robert C. Rore, Christian Sedelmayer, Max Ströder, Sveta Vosberg, Timm Zorn u. A.
Das Sujet „The Male Figure“ stellt die Kunstbehandlung jährlich ins Zentrum einer gleichnamigen, international beachteten Gruppenausstellung. Gezeigt werden Werke bekannter Künstler der Galerie und neu entdeckter Talente aus der ganzen Welt mit unterschiedlichster kultureller Prägung. So ergibt sich eine vielseitige Rundumschau zum klassischen Thema Männerbilder und es eröffnen sich spannende Sichtweisen auf dieses Teilgebiet der figurativen Kunstwelt.
Die Ausstellung widmet sich nicht nur der Akt-Kunst, sondern nähert sich dem „Männlichen“ auf verschiedenste Weise. Narrative Arbeiten wechseln sich mit abstrahierten künstlerischen Positionen ab. Die Vielfalt an Arbeitstechniken, Stilen und Genres nimmt oftmals kunsthistorische Anleihen oder zitiert ikonografische Werke.
Die Vernissage findet am 20. März 2025 ab 18 Uhr statt.
Man räumt auf, um, und ordnet neu – das kennt jeder. Und dann die Überraschung: Etwas längst Vergessenes taucht wieder auf. Man nimmt es in die Hand und entdeckt eine Qualität, die einem früher nicht bewusst war. So muss es dem Maler Robert C. Rore ergangen sein, als er Anfang dieses Jahres den Inhalt seiner Grafikschränke neu sortierte und dabei auf etwas stieß, das er sofort als Schatz empfand: seine Radierungen.
Der Maler Robert C. Rore hatte nach seiner Schulzeit eine Ausbildung zum Chemotechniker absolviert und auch eine Zeit lang in diesem Beruf gearbeitet. Diese beruflichen Kenntnisse kamen ihm später zugute, als er sich mit der Technik der Radierung beschäftigte. Dabei wurden Kupferplatten von Hand auf Hochglanz poliert und mit einer dünnen Asphaltschicht versehen. Diese Schicht bearbeitete man mit Nadeln, um das Kupfer in feinen Linien wieder freizulegen. Alternativ konnte man die Metallplatten mit feinem Harzstaub bestäuben, den Staub anschmelzen und damit auf der Oberfläche fixieren. Anschließend wurden die freiliegenden Stellen des Kupfers mit diversen Säuren oder Eisenchloridlösungen geätzt, um Vertiefungen zu schaffen. Nachdem Harz und Asphalt entfernt waren, wurde Druckfarbe in die Vertiefungen eingearbeitet. Überschüssige Farbe wurde von der Platte sorgfältig entfernt, sodass auf dem nun wieder glänzenden Metall die in den Vertiefungen verbleibende Farbe das geplante Bild andeutete. Nun wurde die vorbereitete Platte mit einem feuchten, speziell schweren Papier abgedeckt und durch eine Handpresse zwischen zwei Walzen mit hohem Druck gezogen. Das Papier saugte dabei die Farbe aus den Vertiefungen der Kupferplatte und verwandelte das geplante Motiv in eine fertige Radierung. Übrigens leitet sich das Wort „Radierung“ vom lateinischen radere ab, was so viel wie „kratzen“ oder „schaben“ bedeutet – eine treffende Beschreibung der Technik, bei der mit einer Nadel die Metallplatte bearbeitet wird, ähnlich dem Einsatz eines Radiergummis auf Papier.
In den 1990er-Jahren hielt, zunächst nur für die Büroarbeit, ein Computer Einzug in Rores Atelier. Doch schon bald begann er zu experimentieren, wie sich der Computer für seine Kunst einsetzen ließ. Am Computer bearbeitete er Bilder und Fotos und druckte diese auf transparente Folien aus. Die polierten Kupferplatten wurden mit lichtempfindlichen Schichten versehen, die Folien daraufgelegt und anschließend belichtet. Die belichteten Stellen wurden herausgelöst, die Platte mit feinem Harzstaub bestäubt und der Staub angeschmolzen. Der Rest folgte den zuvor beschriebenen Schritten. Dieses Verfahren war äußerst kompliziert, aufwendig und erst nach zahlreichen Experimenten zu beherrschen. Dabei ging Rore mit der Präzision eines Laboranten vor, inklusive Schutzmaßnahmen wie Handschuhen, Schutzmänteln und Gasmasken. Für farbige Radierungen können zwei oder drei Kupferplatten mit verschiedenen Farben übereinander gedruckt werden – was jedoch die technischen Herausforderungen erheblich steigert. Um das Jahr 2000 entstand als Abschluss von Rores Beschäftigung mit der Radiertechnik eine Reihe großformatiger Bilder. Diese Werke verschwanden jedoch im Archiv und wurden nie vollständig gezeigt. Als Rore Anfang dieses Jahres sein Archiv neu ordnete, kamen diese Blätter in einer der Schubladen wieder zum Vorschein. Was auf den ersten Blick aus der Entfernung wie ein Foto wirkt, entpuppt sich bei näherer Betrachtung als eine Kombination aus alter und neuer Technik: tiefe, samtige Schwarztöne – typisch für die Radierung – und eine computergenerierte Rasterung von kühler Brillanz. Dazu die Zufälligkeiten des Drucks aus der Handpresse: Jedes Blatt ein Unikat. Was für ein Schatz.
Kannste Dir erinnern…? Sonderausstellung zum Gedenken an Martin Levec ab 10. Februar 2025
Die Frage als Ausstellungstitel ist eine rhetorische. Jeder, der irgendwann einmal in der Kunstbehandlung war, hatte eine Begegnung mit Martin Levec und erinnert sich auf persönliche, individuelle Weise an ihn. Martin Levec, das Gesicht der Kunstbehandlung, der Mitbegründer und in seinen Worten der „Hausmeister“ der Galerie ist vor einem Jahr am 10. Februar 2024 verstorben. Er fehlt. Wir haben für die Sonderausstellung Künstlerpersönlichkeiten und zugleich Freunde, Weggefährten, Kumpanen gebeten, Erinnerungen an Martin Levec zu teilen.
Die Veranstaltung zur Eröffnung der Ausstellung findet am MONTAG, den 10. Februar 2025 ab 18 Uhr statt.
Ganz neu in unserem Kalender-Sortiment ist der Kunstbehandlung-Kalender. Die Kalenderblätter sind doppelseitig bedruckt, also gibt es jeden Monat zwei Motive von Künstlern der Galerie. Ein vielseitiges Kunst-Kaleidoskop, das einen kleinen Einblick in unser Programm ermöglicht.
Mit Arbeiten von Quentins Cabinet, Achim Horras, Christian Horras, Astrid Köhler, Dimosthenis Prodromou, Robert C. Rore, Jens Schubert, Silas Schmidt von Wymeringhausen, Achim Schneider, Jack Smith, Manuel Wahlen u. a.
Zur Gruppenausstellung „en détail“ haben wir Künstler der Galerie eingeladen, den Ausstellungstitel im Motiv zu reflektieren. Das Detail in der Malerei ermöglicht einen intimen und manchmal poetischen Nah-Blick. Oftmals legen Details Fährten zu versteckten Bild-Botschaften.
Das Detail zeigt sich in den gezeigten künstlerischen Positionen im Blick auf einen Körper, im Schattenwurf auf ein Requisit, im Aufblitzen eines Tattoos, in einem fein ausgearbeiteten Ornament oder im ausgetüftelten Arrangement einer Szenerie. Eine spannende, kreative Erkundung „en détail“ ist garantiert.
Die Vernissage findet am 28. November ab 19 Uhr in Anwesenheit einiger Künstler statt. Hierzu sowie zum Besuch der Ausstellung laden wir Sie hiermit herzlich ein. Natürlich sind alle gezeigten Werke ab Ausstellungseröffnung auch in unserem Webshop zu sehen. Außerdem empfehlen wir Ihnen einen Blick auf unseren Kalender-Jahrgang 2025. Wir freuen uns auf Ihren Besuch.
Die menschliche Haarpracht unterliegt dem Diktat der Mode und bei aller Globalisierung auch immer noch regionalen Besonderheiten. Rastas und Eskimos haben unterschiedliche Vorstellungen von der Schönheit des Haupthaares. Haare haben etwas Magisches. Ob man sie deshalb niemals schneiden oder trimmen sollte, ist Glaubenssache. Liebevoll gemalte Haare und Härchen auf dem Männerkörper sind Max Ströders Sache. Er bannt sie haargenau auf handwerklich makellos gefertigten Ölgemälden, meist im handlichen Format (24×30 cm), in einer Orgie aus Graustufen, Schwarz, Weiß, mit bisher unbekannten Grauschattierungen.
Max Ströder-Kalender 2025 im Format DIN A5, 21×14,8cm, 14 Blatt, durchg. 4-farbig, Spiralbindung, 10 Euro
Da spannt der Maler Robert C. Rore in seinen Bildern wieder mal respektlos und humorvoll Bögen durch Zeiten und Geschichten, bedient sich an Mythen, Kulturgütern und Klischees:
Dass Männer gerne an roter Feuersglut Fleischstücke grillen um ihre Männlichkeit zu zelebrieren ist bekannt. Bei Rore wird der Mann zum Held am Herd, da reichen dem Mann Eier in der Pfanne über einer blau leuchtenden Gasflamme und der Mann ist ganz Mann. Oder ein spöttisch schauender nackter Perseus ohne das Haupt der Medusa, aber mit dem spiegelnden Schild bereit zum Kampf. Oder ein rothaariger Mann in der Badewanne mit einem Schwan: Lohengrin im Chillmodus. Noch so ein Held, nachdenklich auf gleich mehrere herumschwimmende Schwäne blickend: Schwanensee. Oder solche goldglänzenden Nischen, die man von alten Altären kennt. Nischen, die normalerweise von Heiligen in prächtigen Paramenten besetzt sind. Doch hier hat ein prächtiger junger Mann in bayerischem Outfit eine solche Nische okkupiert, trinkt dabei sichtlich genussvoll aus einer Bierflasche und hat doch tatsächlich mal kurz sein Smartphone aus dem Blick gelassen. Oder ein rundes Bild mit einem kräftigen Ruderer, wie eine Schützenscheibe aus dem 19.Jhd, und es ist zu ahnen was ein kundiger Schütze da nun zu erlegen hätte. Oder eine Seelandschaft der Einsamkeit à la Leistikow, nur hier mit einem nackten Badenden garniert. Da nimmt sich kein Mann richtig ernst, was sie dann in Rores Bildern noch schöner macht.
Seit 2010 stellt die Galerie Kunstbehandlung das Sujet „The Male Figure“ ins Zentrum einer jährlichen, international beachteten Gruppenausstellung. Zum Konzept gehört, dass sich zu bekannten Künstlern der Galerie, die zum klassischen Thema Männerbilder arbeiten, immer wieder neue Talente gesellen und damit neue Sichtweisen auf dieses Teilgebiet der figurativen Kunstwelt bei einem sehr diversen Publikum ermöglicht werden.
Die Annäherung an das „Männliche“ erfolgt künstlerisch sehr individuell, persönlich, oftmals kritisch, aber bisweilen auch humorvoll. Gemälde, Zeichnungen und Skulpturen zeigen eine große Vielfalt an Arbeitstechniken und Stilen, darunter Akt- und Porträtmalerei, Studien, Pop Art, Abstraktion und Fotorealismus.
Für die Ausstellung im Frühjahr 2025 lädt die Galerie eine*n Künstler*in ein, sich an der Gruppenausstellung mit bis zu fünf Werken zu beteiligen. Eingereicht werden können Arbeiten, die auf das Thema „The Male Figure“ Bezug nehmen und mit den Darstellungsformen der bildenden Kunst experimentieren.
Die Bewerbung erfolgt ausschließlich per E-Mail bis 16. Februar 2025 (24 Uhr) an tmf@kunstbehandlung.com
Die Unterlagen sind vorzugsweise als zusammenhängendes PDF mit einer maximalen Dateigröße von 10 MB einzusenden. Die Einreichung muss in deutscher oder englischer Sprache verfasst sein. Nur vollständige Einreichungen werden akzeptiert. Wir bitten um folgende Informationen / Unterlagen: • Fotografien von maximal fünf Werkbeispielen als Bild mit Titel, Entstehungsjahr, Technik, Maße • Kurzbiografie • Name (ggf. Künstlername), Kontaktdaten, Website, Social Media Links
Since 2010 the Gallery Kunstbehandlung has placed the subject of „The Male Figure“ at the center of an annual internationally renowned group exhibition. The concept includes works by well-known artists from the gallery, who work on the classic theme of men, being joined by new talents, thus enabling new perspectives on this subfield of figurative art to a diverse audience.
The approach to the ‚male figure‘ is artistically quite individual, personal, often critical, at times humorous. Paintings, drawings and sculptures show a vast variety of techniques and styles, including nude and portrait paintings, sketches, pop art, abstraction and photorealism. The Gallery invites one artist to participate in the upcoming group exhibition in spring 2025 with up to five works of art which have not been exhibited before. Art works referring to the theme „Male Figure“ and experimenting with forms of visual arts can get submitted.
Applications should be sent by email to tmf@kunstbehandlung.com latest by February 16th 2025 (midnight).
We kindly ask for the following information and documentation: • Photographs of a maximum of five examples of work, each with title, year of creation, technique, dimensions • Short Biography • Name ( artist name if applicable), contact details, website, social media links
Preferably all documents should be sent as a coherent pdf with a maximum file size of 10 mb. The submission has to be in German or English language. Complete submissions only will get considered.