Da spannt der Maler Robert C. Rore in seinen Bildern wieder mal respektlos und humorvoll Bögen durch Zeiten und Geschichten, bedient sich an Mythen, Kulturgütern und Klischees:
Dass Männer gerne an roter Feuersglut Fleischstücke grillen um ihre Männlichkeit zu zelebrieren ist bekannt. Bei Rore wird der Mann zum Held am Herd, da reichen dem Mann Eier in der Pfanne über einer blau leuchtenden Gasflamme und der Mann ist ganz Mann. Oder ein spöttisch schauender nackter Perseus ohne das Haupt der Medusa, aber mit dem spiegelnden Schild bereit zum Kampf. Oder ein rothaariger Mann in der Badewanne mit einem Schwan: Lohengrin im Chillmodus. Noch so ein Held, nachdenklich auf gleich mehrere herumschwimmende Schwäne blickend: Schwanensee. Oder solche goldglänzenden Nischen, die man von alten Altären kennt. Nischen, die normalerweise von Heiligen in prächtigen Paramenten besetzt sind. Doch hier hat ein prächtiger junger Mann in bayerischem Outfit eine solche Nische okkupiert, trinkt dabei sichtlich genussvoll aus einer Bierflasche und hat doch tatsächlich mal kurz sein Smartphone aus dem Blick gelassen. Oder ein rundes Bild mit einem kräftigen Ruderer, wie eine Schützenscheibe aus dem 19.Jhd, und es ist zu ahnen was ein kundiger Schütze da nun zu erlegen hätte. Oder eine Seelandschaft der Einsamkeit à la Leistikow, nur hier mit einem nackten Badenden garniert. Da nimmt sich kein Mann richtig ernst, was sie dann in Rores Bildern noch schöner macht.
Robert C. Rore-Kalender 2025 im Format DIN A5, 21×14,8cm, 14 Blatt, durchg. 4-farbig, Spiralbindung, 10 Euro