Archiv für den Monat: Mai 2024

Kabinettausstellung von Jack Smith

Jack Smith - Kabinettausstellung in der Kunstbehandlung

Passend zum Frühsommer in München zeigen wir in einer Kabinettausstellung neue Werke von Jack Smith. Der britische Künstler lebt und arbeitet in Barcelona. Seine Motive sind inspiriert von den Szenen an den Sandstränden der katalonischen Hauptstadt. Unverkennbar ist seine Technik, die an post-impressionistische Malereien erinnert. Mit kreisenden Bewegungen schafft er einen besonderen Farbauftrag, der zusammen mit den gewählten Farben eine besondere Fernwirkung erzielt und seine Bilder wie Traumsequenzen wirken lässt.

Die Vernissage findet am 16. Mai 2024 ab 18:00 Uhr statt.

Noch bis 31. Mai ist parallel zur Kabinettausstellung die internationale Gruppenausstellung The Male Figure XIII mit den Werken von 16 Künstlern zu sehen.

Marc Glasze bei der Gruppenausstellung The Male Figure XIII

Marc Glasze, Cycle, Acryl auf Leinwand, 70x100cm, signiert, dat. 2023

The Male Figure XIII
Internationale Gruppenausstellung
noch bis 31. Mai 2024

Es ist ein Close Up, eine Nahaufnahme die den Protagonisten in den Mittelpunkt rückt. Daneben angedeutet ein Glas als einziges Requisit in dieser Szene. Und schon ist der Betrachter mitten drin in diesem Moment und erdenkt sich Anfang und Ende der Situation, versucht die Gesichtszüge, den Blick des Portraitierten zu deuten.
Marc Glasze stammt von der Halbinsel Höri am Bodensee und lebt und arbeitet als Künstler und Designer in Hamburg. Er schafft es, in seinen Bildern Intimität und persönliche Momente so einzufangen, dass der Betrachter nicht zum Voyeur wird. Vielmehr empfindet er beim Betrachten die universellen Gefühle der Protagonisten nach, fängt die dargestellte Stimmung ein, wenn er sich auf das Bild einlässt.
In der aktuellen Gruppenausstellung ist erstmalig ein Werk von Marc Glasze in der Kunstbehandlung zu sehen.

Achim Horras bei der Gruppenausstellung The Male Figure XIII

Achim Horras, Starnberger See Paradies, 16. Aug.2000, Blattgold, Acryl, Druck auf Holz, Durchmesser 15cm, sign.inv.,dat.2024

The Male Figure XIII
Internationale Gruppenausstellung
noch bis 31. Mai 2024

Irgendwie kommen sie einem bekannt vor, die Gesichter der Männer, die sich in der Sonne am Strand auf Ibiza präsentieren. Oder die beiden feschen Mannsbilder, die da am Starnberger See posieren. Achim Horras findet seine Motive in Form von Fotos in verschiedenen Medien. Er überträgt sie auf Holzplatten und koloriert sie, der Hintergrund wird mit Blattgold belegt. Der Bildtitel besteht aus dem Namen einer Stadt mit Angabe des Datums. Es entsteht ein Souvenir, ähnlich einer Postkarte oder einem Kühlschrankmagnet – ohne eine echte Erinnerung, ein Fake Souvenir sozusagen. Gesammelt werden intime Momente mit Männern, die aber fiktiv sind oder zumindest flüchtig.

Das verwendete Blattgold greift die Tradition des religiösen Ikonenbildes auf, verstärkt zum Teil durch das runde Format der Werk. Ein gewollter Bruch zum von vielen religiösen Gemeinschaften tabuisierten Inhalt von männlicher Nacktheit und subtiler Homosexualität.

Sören Zschocke bei der Gruppenausstellung The Male Figure XIII

Sören Zschocke, Robbi, Tusche auf starkem Papier, 56x42cm, sign., dat. 2022

The Male Figure XIII
Internationale Gruppenausstellung
noch bis 31. Mai 2024

Sören Zschocke ist in Meißen geboren und gelernter Porzellan-Designer und war bei der berühmten staatlichen Porzellanmanufaktur über zwei Jahrzehnte Figurenmodelleur. Er arbeitete aber auch immer schon frei.
In der Kunstbehandlung sind in der aktuellen The Male Figure XIII zum ersten Mal Werke von Sören Zschocke zu sehen – Tuschezeichnungen und Porzellanarbeiten. Die Zeichnungen sind markant und trotz schnellem Strich überraschen Details, die gezeigten Männer sind charaktervoll und nahbar dargestellt. Die Federn für seine Zeichnungen, bei denen er mit Antiktuschen arbeitet, baut Sören Zschocke selbst. Die Porzellanarbeiten, teils Gemeinschaftsarbeiten mit seinem Mann, sind fein gearbeitet und mit ihren sehenswerten Motiven wahre Hingucker – alles andere als angestaubt und nur etwas für die progressive Kaffeetafel.

Studio Zschocke Böer, Porzellanbecher,ca. 8,5x10cm, signiert

QuentinsCabinet bei der Gruppenausstellung The Male Figure XIII

Quentins Cabinet, Sexy Portrait of Victorian Men Tweed Suit, Mixed media, Fotografie und Acryl auf Holz, 21x15cm, sign. inv., dat.2024

The Male Figure XIII
Internationale Gruppenausstellung
noch bis 31. Mai 2024

Der Berliner Künstler QuentinsCabinet schickt den Betrachter seiner Werke auf Zeitreise. Oder vielmehr: Er spielt mit zeitlichen Attributen, Zeitlosem, er setzt Männerbilder historischen oder fiktionalen Ursprungs in einen neuen Kontext – und das reichlich sexy.

QuentinsCabinet teilt seine Mixed-Media-Porträts alle in 16 gleiche Teile- ein historischer Verweis auf den 1923 eingeführten 16mm-Film. Auch die blauen Acryl-Hintergründe haben einen historischen Bezug. Einerseits entfernt der monochrome Hintergrund jeglichen Kontext der Dargestellten und lässt den Fokus dadurch direkt auf das Motiv richten. Das Blau ist aber auch ein Hinweis auf die bei analogen fotografische Techniken verwendeten „Blue Screen“-Hintergründe.

Auch die verwendete Blau-Nuance ist bei QuentinsCabinet kein Zufall: Das Preußisch Blau, das sich auch in der bayerischen Flagge findet, stellt einen Bezug zur deutschen Geschichte her.

In der aktuellen The Male Figure XIII sind erstmalig Werke von QuentinsCabinet in der Kunstbehandlung zu sehen.