Archiv für den Tag: 18. März 2011

Dirk Klose: Theorie und Praxis

Dirk Klose, The Male Figure



The Male Figure 2 – Gruppenausstellung

Verschiedentlich in den 30×30-Ausstellungen und nun in der laufenden Gruppenausstellung waren bzw. sind Arbeiten des Münchner Künstlers Dirk Klose (Jg. 1965) in der Kunstbehandlung zu sehen. Geboren in Frankental in der Pfalz, übersiedelte er 1995 nach München, um an der hiesigen Akademie zu studieren und in Kunstgeschichte zu promovieren. Tatsächlich verbindet er künstlerisches Schaffen im eigenen Atelier mit äußerst kenntnisreichen Führungen durch die Münchner Museen – beispielsweise durch die Alte Pinakothek.

Wahrscheinlich ist ihm speziell dieses Museum als geborenem Pfälzer und als Kunsthistoriker besonders ans Herz gewachsen. Dazu muss man wissen – was man in München gerne verschweigt – dass nach dem Aussterben der Münchner Linie der Wittelsbacher, per Erbvertrag der Pfälzer Karl Theodor seinen Hof von Mannheim nach München verlegte und als Karl II zum bayerischen Kurfürsten wurde. Karl Theodor, der keinem Streit aus dem Weg ging, war bei den Münchnern äußerst unbeliebt – denn pfälzisches und bayerisches Temperament sind und bleiben zwei Paar Schuhe. Trotzdem hat Bayern und München dem Karl Theodor viel zu verdanken: z.B. die Pfälzer Weinstube in der Residenz, den Englischen Garten und die Aufstockung der staatlichen Gemäldesammlungen auf das Niveau, wie es heutzutage in der Alten Pinakothek zu bewundern ist. Fieserweise nennt bis heute der Münchner den von Karl Theodor geschaffenen und nach ihm benannten Karlsplatz schlicht „Stachus“, also nicht nach dem Namen des Fürsten, sondern nach einem schon längst an dieser Stelle nicht mehr existierenden Biergarten – dessen Wirt Eustachius Föderl hieß.

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