The Male Figure 2 Gruppenausstellung
Arbeiten des Berliner Künstlers Frank Lorenz, Jg. 1973, sind der neueste Zugang im Rahmen der Gruppenausstellung The Male Figure 2. Frank Lorenz hat seinen Weg zur Kunst über eine Ausbildung an der Berliner Berufsfachschule Die Etage gefunden. Diese einzigartige Ausbildungsstätte bildet Profis in Artistik, Schauspiel, Pantomime, Musical und auch in Malen, Zeichnen, Bühnenbild aus. Dieser interdisziplinäre Arbeitsansatz ist Frank Lorenz‘ Arbeiten anzusehen. Der Pinsel scheint in seinen modernen, farbenfrohen, teilweise als Miniaturen angelegten Papierarbeiten geradezu zu tanzen. Seinen bisher spektakulärsten Auftritt erlebten seine Arbeiten in einer Einzelausstellung zum ersten CSD in Warschau 2007.
Archiv für den Tag: 6. März 2011
Kein Kunstwerk im luftleeren Raum! Militaryman und Olimpio von Robert C. Rore
The Male Figure 2 Gruppenausstellung
Eine kleine kunsthistorische Exkursion
Das kommt mir doch irgendwie bekannt vor. Das hab‘ ich doch schon mal gesehen. Das erinnert mich an… Oft stehen Betrachter vor einem Bild und rätseln, warum es sie an schon einmal Gesehenes erinnert. Déjà-vu-Gefühle stellen sich ein. Fragen nach dem kollektiven Gedächtnis kreisen im Kopf.
Oft ist die Antwort sehr einfach, denn zu allen Zeiten zitierten Künstler ein bestimmtes Vorgängerwerk, kommentieren, ironisieren es oder entwickeln es dem Zeitgeist entsprechend weiter. So auch der Münchner Maler Robert C. Rore, der für die laufende Ausstellung The Male Figure 2 gleich zwei seltsam bekannt erscheinende Gemälde, Militaryman und Olimpio, einlieferte. Die Untertitel El Majo vestido bzw. El Majo desnudo verraten, worauf er Bezug nimmt, nämlich auf ein skandalumwittertes Gemälde von Francisco Goya: Die nackte Maja. Ein Bild, wofür der berühmte spanische Maler vor die Inquisition zitiert wurde, was zur Folge hatte, dass ihm der Titel eines königlichen Hofmalers aberkannt wurde.
Tatsächlich gibt es von dem Bild, dessen deutscher Titel eine unglückliche Übersetzung ist (span.: Maja = junge Frau), zwei Varianten. Einmal ist das dargestellte Modell, dessen Identität sich im Dunkel der Geschichte verliert, nackt zu sehen, in einer zweiten Variante liegt die Dame bekleidet auf der Chaiselonge. Beide Bilder sind heutzutage im Prado zu bewundern. Mit dem Titel Olimpio liefert Robert C. Rore noch einen weiteren kunstgeschichtlichen Hinweis, nämlich auf das ebenfalls skandalumwitterte Bild Olympia von Édouard Manet. Dieser wiederum hat sich bei der Entstehung dieses Bildes von Aktmalereien von Giorgione, Goya und Tizian inspirieren lassen. Zum Schluss noch der Hinweis, dass sich nach allen historischen Vorbildern der Maler Robert C. Rore treu geblieben ist: er bleibt beim Männerakt.