Kaum jemand hätte geahnt, dass in dem Zuckerguss-Schauspieler an Romy Schneiders Seite in der miefigen 50er-Jahre-Sissi-Trilogie, ein hochsensibler, vielschichtiger Mensch – ein Bonhomme in bestem Sinne – steckt. In seiner Karriere war sich Karlheinz Böhm auf dem Höhepunkt seiner Karriere als Schauspieler nicht zu fein, bei dem damals noch um seine Reputation kämpfenden Rainer Werner Fassbinder erst in dem ehekritischen Film „Martha“ und dann in dem Schwulendrama „Faustpfand der Freiheit“ Hauptrollen zu übernehmen. Liest man heutzutage die Besetzungsliste von „Faustpfand der Freiheit“ fragt man sich zwangsläufig, wie weit die Verflachung des deutschen Films noch gehen wird.
Mit der von Karlheinz Böhm gegründeten Hilfsorganisation „Menschen helfen Menschen“ hat sich der Schauspieler nachhaltig auch gegen die sexuelle Verstümmelung von Mädchen engagiert – dieses Engagement ist nicht hoch genug einzuschätzen. Der Berliner Künstler Rinaldo Hopf hat in seiner Ausstellung „Münchner Factory“ dem Schauspieler Karlheinz Böhm in einem Aquarell gedacht, das zur Illustration dieser Notiz dient.