Archiv der Kategorie: News

Neuigkeiten aus der Kunstbehandlung München

Viktualien für die Wand von Robert C. Rore

Robert C. Rore: Viktualien

Frühlingsanfang, Zeitumstellung, März-Sonne und auf den Wochenmärkten wird das Angebot reichhaltiger. Etwa dreißig Motive umfasst die Viktualien-Serie des Künstlers Robert C. Rore, das sind schnörkellose Bilder von Lebensmitteln, meisterhaft aquarelliert.

Die Bilder sind als preiswerte Fine Art Prints erhältlich, vom Künstler selbst in einem aufwändigen Verfahren hergestellt auf hochwertigen Aquarellpapier in der Größe 31×41 cm. Original-Aquarelle sind – mit ein bißchen Geduld – als Auftragsarbeit zu haben.

This entry was posted in News by .

„Blackboot“ bei der Gruppenausstellung „The Male Figure 2“

 Blackboot - Flying

Blackboot – the Art of Fetish

Boys in the Hood – „Burschen aus der Nachbarschaft“ nennt Blackboot seine neueste Serie minimalistischer Portraits, die wir im Rahmen der laufenden Gruppenausstellung zeigen.

Blackboot, das ist ein amerikanischer Künstler, den es der knisternden Stimmung wegen nach Berlin gezogen hat. Und tatsächlich ist das Schöneberger Viertel rund um den Nollendorfplatz ein Quell vielseitiger Inspiration. So wie man in anderen Teilen Deutschlands im schlabbrigen Trainingsanzug – dem so genannten Beziehungskiller – auf den Wochenmarkt gehen kann, trägt man dort den frisch gestählten Oberarm, das neueste Piercing, das Lederoutfit, die prall gefüllten Camouflage Sports Cargo Pants oder sonstigen Fetisch zu Markte. Es ist anzunehmen, dass derjenige, der kunstvolle Bondage-Verschnürungen und Verknotungen beherrscht, auch einen Sinn für die anderen schönen Künste besitzt. In diesem Sinne freuen wir uns auf Besucher, die zum diesjährigen MLC stark-bier-fest anreisen und empfehlen uns mit der laufenden Ausstellung. 

This entry was posted in News by .

Dirk Klose: Theorie und Praxis

Dirk Klose, The Male Figure



The Male Figure 2 – Gruppenausstellung

Verschiedentlich in den 30×30-Ausstellungen und nun in der laufenden Gruppenausstellung waren bzw. sind Arbeiten des Münchner Künstlers Dirk Klose (Jg. 1965) in der Kunstbehandlung zu sehen. Geboren in Frankental in der Pfalz, übersiedelte er 1995 nach München, um an der hiesigen Akademie zu studieren und in Kunstgeschichte zu promovieren. Tatsächlich verbindet er künstlerisches Schaffen im eigenen Atelier mit äußerst kenntnisreichen Führungen durch die Münchner Museen – beispielsweise durch die Alte Pinakothek.

Wahrscheinlich ist ihm speziell dieses Museum als geborenem Pfälzer und als Kunsthistoriker besonders ans Herz gewachsen. Dazu muss man wissen – was man in München gerne verschweigt – dass nach dem Aussterben der Münchner Linie der Wittelsbacher, per Erbvertrag der Pfälzer Karl Theodor seinen Hof von Mannheim nach München verlegte und als Karl II zum bayerischen Kurfürsten wurde. Karl Theodor, der keinem Streit aus dem Weg ging, war bei den Münchnern äußerst unbeliebt – denn pfälzisches und bayerisches Temperament sind und bleiben zwei Paar Schuhe. Trotzdem hat Bayern und München dem Karl Theodor viel zu verdanken: z.B. die Pfälzer Weinstube in der Residenz, den Englischen Garten und die Aufstockung der staatlichen Gemäldesammlungen auf das Niveau, wie es heutzutage in der Alten Pinakothek zu bewundern ist. Fieserweise nennt bis heute der Münchner den von Karl Theodor geschaffenen und nach ihm benannten Karlsplatz schlicht „Stachus“, also nicht nach dem Namen des Fürsten, sondern nach einem schon längst an dieser Stelle nicht mehr existierenden Biergarten – dessen Wirt Eustachius Föderl hieß.

This entry was posted in News by .

Peter Schauwecker: Klassischer Akt

Peter Schauwecker: Männerakt

The Male Figure 2 – Gruppenausstellung

In der laufenden Gruppenausstellung „The Male Figure 2“ sind auch Arbeiten des Münchner Malers Peter Schauwecker (Jg. 1936) zu sehen. Bei Peter Schauweckers Männerakten fällt auf, dass der Künstler auf die Position des Stehens in seinen Bildern verzichtet. Seine Modelle kauern, lagern, stützen sich ab, fallen oder liegen größtenteils. Nach seinen eigenen Worten hat das folgenden Grund: dem 1936, also zur Zeit des Nationalsozialismus, geborenen Künstler sind der mit beiden Beinen im Leben stehende Mann, womöglich in Verbindung mit kämpferischen oder kriegerischen Gesten, der Held oder Kämpfer zutiefst suspekt.

Er bevorzugt stattdessen Positionen des Liegens und Ruhens und schafft damit einen intimen Raum, in dem auch Platz ist für das Fragliche, die Verletzlichkeit und für erotische Anziehung. Peter Schauweckers Arbeiten waren bereits in verschiedenen Einzelausstellungen in der Kunstbehandlung zu sehen. Es sind zwei Kataloge über unseren Online-Shop und auch über den Buchhandel lieferbar: „Ölbilder, Aquarelle, Zeichnungen“ (ISBN 978-3-8334-7791-1) sowie „Männer und Landschaften“ (ISBN 3-00-017047-2).

This entry was posted in News by .

Die Wolke (1956) – Karikatur von Josef Sauer

Josef Sauer: “Die Wolke” (1956)

Aus gegebenem Anlass: Diese bereits 1956 entstandene und in der Satirezeitschrift „Simplicissimus“ veröffentlichte Karikatur zeigt, dass Ängste vor unsichtbarer radioaktiver Strahlung so alt sind, wie Staaten auf die „friedliche“ Nutzung von Kernenergie setzen. Die Kunstbehandlung betreut den Nachlass des Münchner Karikaturisten Josef Sauer. Ein Ausstellungskatalog anlässlich der Ausstellung im Valentin-Karlstadt-Musäum mit dem Titel „Sauer macht lustig“ (ISBN 978-3-8334-8553-4) ist im Buchhandel sowie in unserem Online-Shop erhältlich, eine Auswahl seiner Arbeiten ist in einer Dauerausstellung im Haus der Geschichte in Bonn zu sehen.

This entry was posted in News by .

Rinaldo Hopf und Queer Identities

The Male Figure 2: Rinaldo Hopf in der Kunstbehandlung - 8 Mile

The Male Figure 2 – Gruppenausstellung

In der laufenden Gruppenausstellung „The Male Figure 2“ sind auch Arbeiten des Berliner Künstlers Rinaldo Hopf (Jg. 1955) zu sehen. Beispielsweise vier Werke aus seiner Serie (work in progress) „Karma“: (über-) lebensgroße, farbintensive Aquarellportraits von Männern und Frauen, jung und alt, die aus vier übereinander liegenden Segmenten im Format 200x70cm die Protagonisten nackt dargestellt zeigen. Die Serie umfasst inzwischen etwa 50 Portraits.

Ebenfalls zu sehen sind Beispiele von Rinaldo Hopfs „Gold Paintings“, Arbeiten auf Leinwand oder Papier, in denen der Künstler Blattgold als Gestaltungsmittel verarbeitet, was den Arbeiten eine sagenumwobene Aura vermittelt und den Bildinhalt in Mystische erhöht. Auch als Fotograf und Herausgeber hat sich Rinaldo Hopf einen Namen gemacht. Seine Fotoportraits unter anderem von Quentin Crisp, Ralf König oder Gilbert & George sind Bestandteil der „Queer Identity“. Zusammen mit Axel Schock gibt er die im Konkursbuchverlag, Tübingen, erscheinende Anthologie „Mein Schwules Auge“ heraus. Vor kurzem ist der Band 7 dieser Reihe erschienen. Die kommende Ausstellung „From Asia with Love“ (31.03.-23.04.2011) wird Rinaldo Hopf zusammen mit seinem Kollegen Alexander von Agoston gestalten.


This entry was posted in News by .

Der „Matrosenmaler“ Alexander von Agoston

Alexander von Agoston - Lissabon

The Male Figure 2 – Gruppenausstellung

Alexander von Agostons Bildnisse von Matrosen entfalten eine unglaubliche Intensität und öffnen beim Betrachter ein weites Assoziationsfeld: Windjammer, Abenteuer, Landgang in fremden Städten… Oder sie erinnern gar an Genets „Querelle“ – von Rainer Werner Fassbinder schwülstig schön in Szene gesetzt. Vielleicht entwickeln die Werke aber auch eine solche authentische Qualität, weil der Berliner Künstler als junger Mann selbst zur See gefahren ist.

Ihn jedoch auf das Prädikat „Matrosenmaler“ zu reduzieren wird ihm nicht gerecht. Von seinen vielen Reisen bringt Alexander von Agoston immer wieder zauberhafte Bilder mit, auch von Landschaften oder Stillleben von einzigartiger Farbigkeit. Dass er darüber hinaus kein erotischer Kostverächter ist, zeigen seine Exponate in der laufenden Gruppenausstellung – wobei zu bemerken ist, dass die jüngsten Arbeiten immer abstrakter werden. Für den kommenden April (Vernissage am 31.03.2011 ab 20 Uhr) sind in der Ausstellung „From Asia with Love“ neue Arbeiten von Alexander von Agoston und Rinaldo Hopf zu sehen.

Alexander von Agoston - Matrose Berlin

This entry was posted in News by .

Neu in der Kunstbehandlung: Arbeiten von Frank Lorenz

Frank Lorenz: Model


The Male Figure 2 – Gruppenausstellung

Arbeiten des Berliner Künstlers Frank Lorenz, Jg. 1973, sind der neueste Zugang im Rahmen der Gruppenausstellung „The Male Figure 2“. Frank Lorenz hat seinen Weg zur Kunst über eine Ausbildung an der Berliner Berufsfachschule „Die Etage“ gefunden. Diese einzigartige Ausbildungsstätte bildet Profis in Artistik, Schauspiel, Pantomime, Musical und auch in Malen, Zeichnen, Bühnenbild aus. Dieser interdisziplinäre Arbeitsansatz ist Frank Lorenz‘ Arbeiten anzusehen. Der Pinsel scheint in seinen modernen, farbenfrohen, teilweise als Miniaturen angelegten Papierarbeiten geradezu zu tanzen. Seinen bisher spektakulärsten Auftritt erlebten seine Arbeiten in einer Einzelausstellung zum ersten CSD in Warschau 2007.

Frank Lorenz: Wake

This entry was posted in News by .

Kein Kunstwerk im luftleeren Raum! „Militaryman“ und „Olimpio“ von Robert C. Rore

Francisco de Goya: Die bekleidete Maja, um 1800–03, Museo del Prado

Francisco de Goya: Die nackte Maja, um 1800–03, Museo del Prado

The Male Figure 2 – Gruppenausstellung

Eine kleine kunsthistorische Exkursion

Das kommt mir doch irgendwie bekannt vor. Das hab‘ ich doch schon mal gesehen. Das erinnert mich an… Oft stehen Betrachter vor einem Bild und rätseln, warum es sie an schon einmal Gesehenes erinnert. Déjà-vu-Gefühle stellen sich ein. Fragen nach dem kollektiven Gedächtnis kreisen im Kopf.

Oft ist die Antwort sehr einfach, denn zu allen Zeiten zitierten Künstler ein bestimmtes „Vorgängerwerk“, kommentieren, ironisieren es oder entwickeln es dem Zeitgeist entsprechend weiter. So auch der Münchner Maler Robert C. Rore, der für die laufende Ausstellung „The Male Figure 2“ gleich zwei seltsam bekannt erscheinende Gemälde, „Militaryman“ und „Olimpio“, einlieferte. Die Untertitel „El Majo vestido“ bzw. „El Majo desnudo“ verraten, worauf er Bezug nimmt, nämlich auf ein skandalumwittertes Gemälde von Francisco Goya: „Die nackte Maja“. Ein Bild, wofür der berühmte spanische Maler vor die Inquisition zitiert wurde, was zur Folge hatte, dass ihm der Titel eines königlichen Hofmalers aberkannt wurde.

Tatsächlich gibt es von dem Bild, dessen deutscher Titel eine unglückliche Übersetzung ist (span.: Maja = junge Frau), zwei Varianten. Einmal ist das dargestellte Modell, dessen Identität sich im Dunkel der Geschichte verliert, nackt zu sehen, in einer zweiten Variante liegt die Dame bekleidet auf der Chaiselonge. Beide Bilder sind heutzutage im Prado zu bewundern. Mit dem Titel „Olimpio“ liefert Robert C. Rore noch einen weiteren kunstgeschichtlichen Hinweis, nämlich auf das ebenfalls skandalumwitterte Bild „Olympia“ von Édouard Manet. Dieser wiederum hat sich bei der Entstehung dieses Bildes von Aktmalereien von Giorgione, Goya und Tizian inspirieren lassen. Zum Schluss noch der Hinweis, dass sich nach allen historischen Vorbildern der Maler Robert C. Rore treu geblieben ist: er bleibt beim Männerakt.

Robert C. Rore, WV 6808, Militaryman, “El Majo vestido”, Öl auf Leinwand, 40×60cm, 2011

Robert C. Rore, WV 6809, Olympio, “El Majo desnudo”, Öl auf Leinwand, 40×60cm, 2011

This entry was posted in News by .