Archiv für den Monat: Oktober 2022

Ausstellung von Rosa Von Praunheim: Boys and Beasts

Rosa Von Praunheim: "Robert"

Boys and Beasts – Rosa wird 80
Ausstellung von Rosa Von Praunheim
3.-26. November 2022

Rosa Von Praunheim, Tausendsassa, zum 80sten.

Mit einer beeindruckenden Filmografie von über 150 Filmen, die auch bundesdeutsche Geschichte schrieben, muss nicht erklärt werden, wer Rosa Von Praunheim ist. Darüber hinaus ist Rosa von Praunheim ein Vorreiter der deutschen Schwulen-Emanzipation und vielleicht deren bekannteste Persönlichkeit. Dass ein Filmschaffender mit solch einem umfangreichen Werk stets in Bildern denkt, liegt auf der Hand. Da ist es ganz selbstverständlich, dass neben technischen Skizzen für Dreharbeiten und Storyboards auch poetische Bilder entstehen. Tatsächlich malt und zeichnet Rosa Von Praunheim seit frühester Jugend und hat an der Offenbacher Kunstschule und der Hochschule für bildende Künste Berlin das notwendige Handwerk erlernt.

Seine Gemälde sind unverwechselbar, Zeichnungen erinnern vielleicht an Jean Cocteau, Gemälde vielleicht an David Hockney. Wäre Niki de Saint Phalle ein Mann gewesen, hätte er drastische erotische Szenerien entwickelt, wie sie in Rosa Von Praunheims Bilderwelt vorkommen.

Die Vernissage der Ausstellung findet am 3. November ab 19 Uhr in Anwesenheit des Künstlers statt.

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Kalender-Vielfalt für 2023

Kunstbehandlung Kalender 2023

Alle unsere Kalender für 2023 sind nun lieferbar.

Robert C. Rore sorgt für eine kleine monatliche mann-männliche, erotisch-romantische Ablenkung – oft auch noch mit einer geschichtlichen oder kulturellen Anspielung für einen zweiten Blick.

Für Ablenkung sorgen auch die erotischen Szenerien aus Rosa Von Praunheims Bilderwelt mit einer Auswahl seines jüngsten malerischen Schaffens.

Eine wahrhaft haarige Angelegenheit ist der Kalender von Max Ströder. Liebevoll gemalte Haare und Härchen auf dem Männerkörper sind seine Sache.

Kurt Walters zeigt in seinem Kalender köstliche Bilder für Naschkatzen oder besser für Naschkater: internationale Nachspeisen und Cocktails werden in ihren besten Jahren serviert.

Das Kunstprojekt „Golden Queers“ begann Rinaldo Hopf 1998 für eine Ausstellung in der Wessel & O’Connor Gallery, New York. Die Serie wird bis heute immer weitergeführt und umfasst mittlerweile über 150 queere KünstlerInnen, AutorInnen und Stars jeglicher Couleur und Nationalität. Der Kalender zeigt eine Auswahl.

Astrid Köhlers Kalendermotive entstammen dem Alltag. Durch eigenwillige und originelle Zusammenstellung werden diese in einen vollkommen neuen Zusammenhang gebracht und das Banale wird somit zum Außergewöhnlichen.

Ulrike Wenzel, bekannte Brezn-Kennerin und –Portraitmalerin, hat für 2023 wieder eine besonders ausdrucksstarke Auswahl getroffen.

In seinen malerischen Arbeiten verwendet Dirk Klose seit 2008, der anhaltenden Finanzkrise, Goldgrund und seit 2014 Silberaluminium. Die glänzenden Flächen, die für den schönen, aber schnöden, materialistischen Schein stehen, konkurrieren mit Landschaftsausschnitten und Naturfragmenten. Natur versus Kapitalismus zeigt sich in den Kalendermotiven.

Zwischenzeit und Ausblick auf Rosa von Praunheim

Malerei von Rosa Von Praunheim in der Kunstbehandlung München, Titel des Werkes "Bald sind wir alle Fische"

Großer Andrang herrschte in der Galerie am Wolli Kanz-Wochenende. Dank an die Netzwerke „Alarm Phone“ und „Seebrücke München“. Wolli Kanz‘ Gedanken- und Bilderwelten leben weiter: Say it loud and say it clear: Refugees are welcome here. Das merken wir uns und bereiten zwei Editionen vor.

Wie im alten Ägypten gibt‘s mal wieder eine Zwischenzeit in der Kunstbehandlung in der allgemeines Galerieprogramm an die Wände kommt. Arbeiten von Dirk Klose, Robert C. Rore, Max Ströder und wer sonst noch so „zimmerfähig“ ist.

Anfang November folgt Rosa Von Praunheim mit der Ausstellung „Beasts and Boys – Rosa wird 80“ – das wird eine Herausforderung für die Zimmerfähigkeit, und das ist gut so. Einen ersten Eindruck der Ausstellung vermittelt der gleichnamige 2023er Kalender.

Apropos Kalender: Nun sind wir mit acht Kalendern vollzählig, jeder einzelne höchst individuell, wie die Künstler, denen die Kalender gewidmet sind. Viel Vergnügen beim Anschauen.

Retrospektive Wolli Kanz

Wolli Kanz - Messerbild, aus der Retrospektive

Retrospektive Wolli Kanz
Ausstellung vom 8.-11.10.2022

Ein intensives, gelebtes Leben, 1961-2021, seine Bilder ein Konzentrat aus seiner Gedankenwelt in Farbe und Schwarz/Weiß. Für Wolli Kanz war Lesen und Malen wie Reisen in andere Welten.
Er entwickelte einen ganz eigenen Stil: figürlich bis abstrakt, mit Öl auf Leinwand oder Papier, Kollagen und Assemblagen in mehreren Lagen, rauschhafte Tupfenmalerei oder später die Messerbilder. Dabei faszinierte ihn die Möglichkeit, in die verschiedenen Farblagen der Ölfarbe mit einem Messer Konturen zu ritzen. Die gemalten Themen begannen kraftvoll zu sprühen und waren gleichzeitig verletzlich.

Lebensfrohe Bilder, politische Bilder – sie haben sein Leben begleitet. In jungen Jahren bereitete er mit Gleichgesinnten eine Mappe für die Kunstakademie vor, entschied sich aber gegen eine Bewerbung.
Es folgten Aquarelle und Bleistiftzeichnungen zum Thema leblose Großstadtarchitektur und Industriekomplexe als er mit verschiedenen Jobs in die Arbeitswelt einstieg.

Der Blick auf die gesellschaftlichen Verhältnisse ließen ihn nicht locker, er mischte sich ein, mit dem Schrei nach Gerechtigkeit: mit Herzenswärme für Menschen im Kampf, für ein Leben in Würde, genauso wie für seine nächsten Lieben und Kinder. Solidarität hat er versprüht, wie z.B. im Bild „Feuerhimmel mit Sternen“. Sein Lebensmotto – No Justice No Peace – hat immer wieder Eingang gefunden in seine Malerei. Für ihn war die autodidaktische Kunst ein Über-Lebenswerk. Zuletzt entstand eine ganze Serie fotorealistischer schwarz-weiß Bilder in Öl zu Flucht und Migration, Kollagen zur Seenotrettung und zuletzt aktuell das „Plastikmonster“, ein Teil seiner unvollendet gebliebenen Reihe. Einige seiner Bilder verwendete er auch in der Gestaltung ausdrucksstarker Demotransparente und entwarf andere Kundgebungsmittel, wie große Pappfiguren, die symbolisch und corona-gerecht im öffentlichen Raum protestierten.

Wolli Kanz hinterlässt ein umfangreiches Werk voll Farbenfreude, charmant treffendem Humor, immer kritischem Blick und großem Sinn für Widerstand und Solidarität.

Ein Katalog mit den Bildern von Wolli Kanz ist in der Galerie erhältlich. Erlöse dieser Ausstellung fließen an die Alarmphone-Organisation und an Seebrücke München.


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Rückblick und Vorschau: Unsere nächsten Ausstellungen

Werk von Robert C. Rore, zu sehen in der Kunstbehandlung München

Nach dem Ende des Oktoberfestes endet nun auch die Robert C. Rore Jahresausstellung. Übrigens die erste Ausstellung seit zwei Jahren ohne irgendwelche Zugangsbeschränkungen. Ein Grund zu feiern.

Werk von Wolli Kanz, zu sehen in der Kunstbehandlung München

Weniger zu feiern gibt‘s in diesen Tagen auch. An Schauplätzen, die nicht in den Echokammern oder im Nachrichten-Mainstream abgearbeitet werden. Es gibt da auch noch vieltausendfach das Problem der Migration aus purer Not. Wolli Kanz war ein Kämpfer für die Sache der Schwächeren. Wir zeigen aus Anlass seines ersten Todestages eine Retrospektive seines malerischen Werkes. Die Vernissage findet am Samstag den 8. Oktober ab 18 Uhr statt. Die Ausstellung läuft bis einschließlich Dienstag den 11.Oktober 2022.

Werk von Rosa von Praunheim, zu sehen in der Kunstbehandlung München

Ganz eindeutig für die Sache der Schwulen setzt sich zeitlebens Rosa Von Praunheim ein. Rosa wird nun 80. Zusätzlich zum Schaffen eines Lebenswerks aus schier unzähligen Filmen, die auch bundesdeutsche Geschichte schrieben, greift Rosa auch zu Stift und Pinsel. Und das nicht nur im Sinne einer freudschen Übersprungshandlung. Rosa Von Praunheim hat auch Malerei gelernt und das ist ab dem 3. November 2022 in der Galerie zu sehen.