Daniel Marcel Schmude-Sterling: Unhysterische Fotografie


Daniel Marcel Schmude-Sterling

Arbeiten von Daniel Marcel Schmude-Sterling in der Kunstbehandlung

Es ist immer schön, wenn ein Vorurteil kippt. In den vergangenen 15 Jahren Ausstellungsbetrieb galt der Erfahrungswert, dass bei Fotografie-Ausstellungen die Besucherzahlen ordentlich bis gut sind, Verkäufe allerdings die Ausnahme bleiben. Das hat der Berliner Fotograf Daniel Marcel Schmude-Sterling spätestens seit seinem Beitrag zu der Gruppenausstellung „The Male Figure 3“ nun widerlegt und zwar so, dass wir in unserem Web-Shop eine Reihe weiterer Arbeiten aufgenommen haben. Zur weiteren Information lassen wir hier den Fotografen selbst zu Wort kommen:

“Im Alter von 14 Jahren fing ich mit der Fotografie an. Ich war ein schüchterner und etwas verwirrter Teenager voller Ideen und Gefühle, ohne mich richtig mitteilen zu können. Als Kind habe ich viel gezeichnet und war frustriert, dass ich das was ich sah, nicht eins zu eins aufs Papier bannen konnte. Das änderte sich mit der Fotografie. Endlich konnte ich die Bilder die mich faszinierten oder inspirierten einfangen, darüber reflektieren und sie mit anderen teilen.

Unter meinen vielseitigen Interessen fasziniert mich der menschliche Körper am meisten – seine Individualität, seine Ästhetik und seine Ausdrucksmöglichkeiten. Wenn ich Menschen betrachte, sei es auf der Straße oder etwa in der Bahn, schaue ich auf ihre unterschiedliche Charakteristik und stelle mir vor, wie ich die betreffende Person fotografieren würde. Jeder Mensch hat eine spannende Geschichte zu erzählen, die sich auch in Körpersprache ausdrückt und jeder Mensch hat seine eigene ästhetische Schönheit.

Im Spiel von Licht und Schatten offenbaren sich versteckte Besonderheiten, die meist übersehen oder nicht erkannt werden. Es fasziniert mich immer wieder, wenn meine Models sich bei der Arbeit vor der Kamera bewusst werden oder (wieder-) erkennen, über welche ästhetischen Reize sie verfügen. Insbesondere der Zusammenhang von Identität und Sexualität treibt mich in meiner Arbeit an. Dabei interessiert mich die Perfektion weniger, gerade das Unperfekte liefert die interessanteren Bilder. Darüberhinaus gibt mir Fotografie die Möglichkeit, meine Gedanken auszudrücken, auf soziale Schieflagen aufmerksam zu machen und die Welt aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten – vielleicht auch zu provozieren.“

Daniel Marcel Schmude-Sterling, geboren 1977 in Berlin-Neukölln, studierte Fotografie in Berlin und New York, lebt und arbeitet in Berlin.

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