Vorgestern auf Schrannenhall


Schrannenhalle München - historisch

Eine der seltenen frühen farbigen Münchner Stadtansichten zeigt Marktgeschehen in den Pubertätsjahren der Bundesrepublik auf dem Viktualienmarkt, genauer auf dem so genannten Blumenmarkt, an der Stelle, auf der heute wieder die Schrannenhalle steht. Offensichtlich war dem Photographen – Herbert Wendling – das Motiv wegen seiner Farbigkeit ins Auge gefallen. Aus heutiger Sicht erscheint die Aufnahme jedoch trotz der Blumen eher trist, Grau- und Brauntöne beherrschen die Szenerie. Auch das Angebot der Marktfrau hält sich in Grenzen, sie hat nur vier verschiedene Pflanzen im Angebot. Hortensien, die schon damals unvermeidlichen Geranien und Azaleen sowie den Dauerbrenner Grünlilien.

Die Grünlilie, botanisch Chlorophytum, wurde im Volksmund auch spöttisch Siemensgras, Beamtengras oder Sekretärinnenblume genannt. Höchstwahrscheinlich weil diese genügsame Pflanze in keinem Bürozimmer, in keiner Amtsstube fehlen durfte. Siemensgras konnte z. B. in der Urlaubszeit auch mal wochenlang ohne Wasser auskommen und wenn es dann wieder gewässert wurde, dankte es die Pflanze mit zahlreichen Ablegern, die, wenn eingetopft für weiteres Grün im Zimmer sorgten, ohne dass man eine weitere Pflanze hätte kaufen müssen.

Photographien mit historischen Münchner Stadtansichen von Herbert Wendling sind in verschiedenen Größen und auf unterschiedlichen Bildträgern in der Kunstbehandlung erhältlich. Sie sind wie dereinst die Grünlilie eine Zier für jedes Büro.

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