Rückblick und Vorschau: Unsere nächsten Ausstellungen

Werk von Robert C. Rore, zu sehen in der Kunstbehandlung München

Nach dem Ende des Oktoberfestes endet nun auch die Robert C. Rore Jahresausstellung. Übrigens die erste Ausstellung seit zwei Jahren ohne irgendwelche Zugangsbeschränkungen. Ein Grund zu feiern.

Werk von Wolli Kanz, zu sehen in der Kunstbehandlung München

Weniger zu feiern gibt‘s in diesen Tagen auch. An Schauplätzen, die nicht in den Echokammern oder im Nachrichten-Mainstream abgearbeitet werden. Es gibt da auch noch vieltausendfach das Problem der Migration aus purer Not. Wolli Kanz war ein Kämpfer für die Sache der Schwächeren. Wir zeigen aus Anlass seines ersten Todestages eine Retrospektive seines malerischen Werkes. Die Vernissage findet am Samstag den 8. Oktober ab 18 Uhr statt. Die Ausstellung läuft bis einschließlich Dienstag den 11.Oktober 2022.

Werk von Rosa von Praunheim, zu sehen in der Kunstbehandlung München

Ganz eindeutig für die Sache der Schwulen setzt sich zeitlebens Rosa Von Praunheim ein. Rosa wird nun 80. Zusätzlich zum Schaffen eines Lebenswerks aus schier unzähligen Filmen, die auch bundesdeutsche Geschichte schrieben, greift Rosa auch zu Stift und Pinsel. Und das nicht nur im Sinne einer freudschen Übersprungshandlung. Rosa Von Praunheim hat auch Malerei gelernt und das ist ab dem 3. November 2022 in der Galerie zu sehen.

Kostbare Kleinigkeiten zur Wiesn

Robert C. Rore, WV 9855, Kleines Männerbild, Aquarell auf Papier, Bildgr.: ca.15x11cm, Blattgr.: 24x18cm, sign., dat. 2022, im Passepartout gerahmt Aluleiste „Pixel“ mattsilber

Nein, Ozapftis ist nicht der Name einer altägyptischen Prinzessin, es ist der Ruf „O’zapft is!“ des Münchner Oberbürgermeisters zur Eröffnung des Oktoberfestes beim traditionellen Anstich des ersten Bierfasses. Wobei das Oktoberfestbier längst nicht mehr aus Holzfässern sprudelt, sondern über ein modernes System aus Pumpen und Schläuchen zu den Zapfstellen kommt, was dem Geschmack keineswegs abträglich ist. Um noch kurz im Bild vom alten Ägypten zu verweilen, so bleibt zu hoffen, dass sich der Fluch der Mumie ebenso wie der Fluch des Virus letztendlich als Trugbild erweisen.

Wir freuen uns natürlich über viele Besucher und zeigen traditionell die Robert C. Rore-Jahresausstellung, dieses Jahr „Precious Little Things – Kleinigkeiten“. Das sind hauptsächlich kleinformatige Gemälde sowie speziell zum Oktoberfest eine neue Generation von FineArtPrints, die der Künstler zu diesem Anlass entwickelt hat. Als kleines Souvenir bieten sich unsere 2023er-Kalender an, darunter erstmals auch ein „haariger“ Kalender.

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Kleinigkeiten – Precious Little Things – Jahresausstellung von Robert C. Rore

Werk von Robert C. Rore - Rückenakt

Kleinigkeiten – Precious Little Things
Jahresausstellung von Robert C. Rore
1. September – 8. Oktober 2022

Die Detailverliebtheit und der Facettenreichtum sind Markenzeichen des Münchner Malers Robert C. Rore. Bei Darstellungen in kleinen Formaten zeigen sich diese Stärken noch fokussierter als auf einem großen Malgrund. Der Titel der Jahresausstellung bezieht sich daher einerseits auf die Formate der Bilder, da speziell auch kleine und sehr kleine Gemälde gezeigt werden. Eine „Kleinigkeit“ kann auch Ausdruck besonderer Wertigkeit sein, kleine Schätze, und diese integriert Rore regelmäßig in seinen Bildkompositionen mit dezenten, originellen und teils historisch angelehnten Situationen oder Requisiten.

Die Hauptrolle spielen in Robert C. Rores Bildern Männer. Seine ästhetischen Figuren bilden die volle Bandbreite der Männerwelt ab – in unterschiedlichsten Momentaufnahmen, in sich ruhend, in Bewegung, sinnlich oder euphorisch. Die Stimmung in den Bildern wird wie in der fassbaren Welt durch das Licht geprägt. Es reflektiert sich gülden auf nackter Haut im Spiegelkabinett, gleißt am tropischen Strand, kitzelt zwischen strahlenden weißen Laken, veredelt die Farbe des Rotweins und schummert bei Gin und Zigarre. Rores Lichtspiele sind raffiniert, Spiegel und Schatten zeigen, was auf den ersten Blick verdeckt bleibt. Diese Kleinigkeiten bieten faszinierende Entdeckungen.

Die Vernissage der Ausstellung findet am Donnerstag, den 1. September 2022 ab 19 Uhr in Anwesenheit des Künstlers statt. Zur Ausstellung erscheint der Robert C. Rore-Kalender 2023. Ab der Ausstellungseröffnung sind alle Werke auch online zu sehen: www.kunstbehandlung.com

Precious Little Things – Annual exhibition with works by Robert C. Rore

Robert C. Rore - Im Spiegelkabinett

Precious Little Things
Annual exhibition with works by Robert C. Rore
1 September – 8 October 2022

Attention to detail and a wealth of facets are the trademark of Munich based artist Robert C. Rore. This strength becomes even more noticeable when depicted in small format paintings. Therefore the title of the annual exhibition refers to the formats of the artworks as small and very small paintings are on show in particular. A „Precious Little Thing“ could be an expression of special value, small treasure, and Rore regularly integrates these into his compositions with discreet, genuine and sometimes historically inspired situations or props.

The main focus in Robert C. Rore’s paintings are men. His aesthetic figures describe the full range of a male world -in most diverse snapshots, at rest in oneself, in motion, sensual or euphoric. Like in a tangible world, the mood in the pictures is shaped by light. It reflects gleamingly on naked skin on a mirrored cabinet, glistens on a tropical beach, tickles between radiant white sheets, ennobles the colour of red wine and buzzes with gin and cigar. Rore’s play of light is refined, mirrors and shadows reveal what remains hidden at first glance. These little precious paintings offer fascinating discoveries.

The opening of the exhibition will take place on Thursday, 1 September 2022 from 7 pm onwards in the presence of the artist. The Robert C. Rore Calendar 2023 will be published to accompany the exhibition. All artworks can also be viewed online from the opening of the exhibition onwards at: www.kunstbehandlung.com

Herzlichen Glückwunsch, Kini!

Cover des Golden Queers-Kalenders für 2023 von Rinaldo Hopf. Zu sehen ist Ludwig II.

Herzlichen Glückwunsch zum 177. Geburtstag am 25. Juni 2022, Majestät. Ihr wart Eurer Zeit meilenweit voraus. Eine Intrige der erzkatholischen Beamtenschaft und eben solchen Ministrablen brachte Euch zu Fall, vielleicht auch wegen sexueller Absonderlichkeiten.

Ludwig II. von Bayern ziert nicht nur deshalb das Cover von Rinaldo Hopfs Golden Queers-Kalender 2023 mit einer Ansammlung von Gleichgesinnten, dem selben Geschlecht Zugewandte. Männlein, Weiblein und auch nicht so Genaue. Auf jeden Fall Gleichgesinnte in Gold, die es in Kunst, Kultur und Wissenschaft zur Vorbildfunktion geschafft haben. Gay Pride at its best.

Trockener geht’s in diesem heißen Sommer in Neuschwanstein zu. In einem geradezu pedantischen Aquarell von Robert C. Rore von der Schokoladenseite des Schlosses grüßt natürlich auch der Kini. Vielleicht wäre er ja gerne zur Robert C. Rore-Jahresausstellung 2023 gekommen, um mit „Gleichgesinnten“ a fetzige Gaudi zu erleben.

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Max Ströder: Haargenau in Schwarz-Weiß

Max Ströder, Schwarzweiß 141 „Lichtkörper“, Öl auf Leinwand, 24x30cm, sign.,  dat.  2021, gerahmt

Ist Ihnen auch schon mal aufgefallen, dass die Kreativität bei der Benennung eines Frisörsalons keine Grenzen kennt? Es gibt eine bundesweite Erhebung bezüglich der Namensgebung von über 80.000 Frisörsalons und Frisierstuben in Deutschland. Um nur einige zu nennen: Die mit den Scherenhänden, Hin und Hair, Hauptsache, Hairlich, Haareszeiten, Liebhaarber, Chaarisma u.v.a.m. Dabei zeichnen sich von Bundesland zu Bundesland unterschiedliche Prozentzahlen der besonders kreativ benannten Geschäfte in Bezug auf die Gesamtzahl der Betriebe ab. Im Schnitt zwischen etwa 7% im Süden und 12% im Norden. Vielleicht deshalb, weil der Norddeutsche, vom Wind zerzaust, speziell natürlich der Berliner und nicht zu vergessen die Berlinerin, häufiger zum hippen Hairdresser muss. Über 80.000 Frisiersalons machen ein Riesengeschäft, Haar wächst nach und muss wieder weg. Eine haarige Sache. Haargenau sind die in schwarz-weiß gehaltenen Gemälde von Max Ströder, wenn’s um behaarte Männer geht.

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Sommerliche Zwischenzeit

W. A. Stanggaßinger, Skulptur „Nummer 7“, V2A-Stahl gebürstet, H80xB74xT60, Expl.: 1/5, sign., dat., auf Sockel, auf Wunsch in der Höhe variabel

In einer Zwischenzeit zwischen zwei Ausstellungen, nämlich der vergangenen Sammlung-Orange-Ausstellung und der kommenden Robert C. Rore-Jahresausstellung, gelangen hochinteressante Neuakquisitionen zur Ausstellung.
Dirk Kloses „Goldautobahn Deutschland“ spricht für sich und fängt auf subtile Art den Zeitgeist ein. Max Ströders handwerklich exzellent gemachte Schwarzweiß-Gemälde sind sprichwörtlich haargenau. Und alle bewundern M. C. Escher. Perspektiven die nicht möglich sind. Vielleicht sind sie dennoch möglich, fragt sich W. A. Stanggaßinger schon seit geraumer Zeit und setzt diese in Chrom-Nickel-Stahl um, ganz wie der M. C. Escher seinerzeit auf Papier.

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Sammlung Orange: Olympisch fit

Olympia 1972: Maskottchen Waldi

Mit zahllosen Veranstaltungen erinnert die Stadt München derzeit an die XX. Olympischen Sommerspiele, die vor 50 Jahren, 1972, die verschlafene Stadt, vielleicht sogar die muffige Republik, in die Moderne katapultierten. Orange war die Farbe der Stunde, des Zeitgefühls. Das Maskottchen der Spiele, neben der völlig neuen Optik – CI, so sagt man heute, war seinerzeit Waldi, ein Dackel, auf Bayrisch ein Zamperl. Zamperl kommen auch gerne in Boulevard-Schlagezeilen vor: „Hochwasser! Zamperl mit Hündin von Insel gelockt“. Den olympischen Waldi gab’s in unzähligen Varianten von Fan-Artikeln. In der Sammlung Orange versteckt sich vielleicht ein letztes Exemplar eines orangefarbenen Waldi. Da schau her!

Ebenfalls in die etwas späteren 70er Jahre zu verorten ist der Hometrainer Kettler 7950 „Luxus“. Wer sich nicht auf einen der überall entstandenen Trimm-Dich-Pfade begeben wollte, konnte damit eine die Figur umschleichende perfekte Silhouette formen.

Die Sammlung Orange taucht nun nach der 80469 – Glockenbach Biennale wieder ab ins Archiv. Einlieferungen – Nudelsiebe und Rührschüsseln ausgeschlossen – sind jederzeit willkommen. Die Sammlung bleibt ein Erinnerungsort und Quell der Inspiration.

Kettler Hometrainer Luxus: Sammlung Orange

80469 – Glockenbach Biennale – Sammlung Orange

Grafik mit orangefarbenen Gegenständen

80469 – Glockenbach BiennaleSammlung Orange
vom 14. – 24. Juli 2022

Im Rahmen der „80469 – Glockenbach Biennale“ zeigen wir Teile unserer über 3000 Stücke umfassenden Sammlung Orange. Die Sammlung umfasst hauptsächlich Gegenstände aus den 1970er Jahren, als die Farbe Orange gleichbedeutend mit Fortschritt und Zukunft gesetzt wurde. Die Sammlung lädt zum Mitmachen ein, sie ist eine sicherere Endlagerstätte z. B. für den Entsafter aus Tante Gerdas Haushaltsauflösung, ebenso für den sperrigen Heimtrainer, der beim anstehenden Umzug nicht mehr in die kleinere Wohnung passt. Aber auch die kleinen Dinge wie die Eierharfe, die Rührschüssel, Wäscheklammern, Fischköder, die Creme21-Dose etc. etc. etc. finden Platz, vorausgesetzt sie sind aus orangefarbenem Plastik. Die Sammlung ist ein herrlicher Erinnerungsort, an dem sich aber auch Alltagsgegenstände von heute finden, wie etwa eine Packung FFP2-Masken, orangefarben selbstverständlich.
Statt einer Vernissage veranstalten wir am Mittwoch, den 20. Juli 2022 ab 18 Uhr eine Abendöffnung. Informationen zur Sammlung Orange finden sich unter www.sammlung-orange.de. Schaun‘s doch mal vorbei.

Grafik 80469 Glockenbach Biennale

Robert C. Rore: „Der Ursprung der Welt – die andere Seite“

Manet malte 1863 sein Bild „Olympia“. 1865 wurde dieses Bild ausgestellt und löste einen Riesenskandal aus. Die junge Frau, die da so unfassbar stolz und nackt präsentiert wurde, war natürlich nicht komplett entblößt: mit einer Hand deckt sie ihre Vagina ab. Diese Hand anzuheben und die komplette Nacktheit zu sehen, hätte in Wirklichkeit sehr viel Geld gekostet. Da ganz Paris wusste, dass es sich bei dem Modell um eine bekannte „Käufliche“ handelte, wurde praktisch jeder Betrachter des Bildes zu einem möglichen „Käufer“ der Dienstleistungen der jungen Frau. Entsprechend aufgebracht reagierte insbesondere das männliche Publikum und attackierte das Bild mit Regenschirmen und Polizei musste zum Schutz des Bildes anrücken.

Der Maler Gustave Courbet hat den Salon 1865 sicher besucht und dabei Monets „Olympia“ gesehen – und 1866 war ein nicht minder skandalträchtiges Bild auf der Welt: „Der Ursprung der Welt“ (L’Origine du monde) von Courbet. Da das Bild, ein direkter Blick auf eine behaarte Vulva zwischen gespreizten Beinen, eine Auftragsarbeit des osmanischen Diplomaten und Kunstsammlers Khalil Bey war, erschien Courbets Werk nicht auf irgendwelchen Ausstellungen. Das Bild war eher ein Raunen in der Welt der Kunstkenner denn dass es jemand mit eigenen Augen gesehen hätte. Verdeckte zuerst ein Vorhang das skandalträchtige Bild, wurde später ein richtiger Schrein um den Ursprung der Welt gezimmert – eine unverfängliche Schneelandschaft musste mit einem Schlüssel geöffnet werden um den Blick auf den Ursprung der Welt frei zu geben.

Heute sind beide Werke im Musée d’Orsay in Paris zu sehen und man kann mit großem Vergnügen dort eine Bildungsreise der Darstellung weiblicher und männlicher Geschlechtsmerkmale oder -teile machen.

Natürlich hat der Ursprung der Welt auch eine andere Seite – die männliche nämlich. Die darzustellen stellte sich für mich als gar nicht so einfach heraus. Courbets Bild ganz klassisch rechteckig im Querformat wurde bei meiner „anderen Seite“ zum Tondo. Ein kreisrundes Format, um die Blicke des Voyeurs zu betonen. Die verstohlene Schlüssellochperspektive auf männliche Geschlechtsteile ohne jeden Verweis auf ein Drumherum. Die Rahmung der Bilder sind kreisrunde Leuchtringe. Eigentlich hat Licht die Funktion etwas sichtbar zu machen, hier aber überstrahlen die Lichtringe die Bilder und machen eher unsichtbar denn sichtbar. Und wer bei den Leuchtringen an Heiligenscheine denkt und einen altarähnlichen Aufbau sieht, ist nicht weit von Courbets Bild entfernt. Das war in einem verschließbaren Schrein eingesperrt – wie ein gotischer Flügelaltar, dessen prächtiges Innenleben nur an Festtagen gezeigt wurde. Zu sehen sind die Werke in der Ausstellung „Eine Runde Sache“. (Robert C. Rore)