Archiv der Kategorie: Friends

https://kunstbehandlung.com/Gruppenausstellungen/The-Male-Figure-11

Gay Ghostbusters

It’s trouble out there. Und nicht nur da, sondern auch drinnen. In der Küche lauert in Mutters Küchenschrank der Schwuchtel-Dämon hinter der Tür des Abteils für die kleinen und mittleren Teller. Wie widerlich!
Maxim Gregorek, Kunststudent seines Zeichens, hat die Gefahr erkannt und den albern posierenden Dämon mit einer vorzüglichen Bleistiftskizze auf die Innenseite der Schranktür gebannt. Das ging eben gerade mal noch so gut und es ist wunderbar. Merke: Der Schwuchtel-Dämon lauert allüberall.

Zu sehen ist das Werk in der aktuellen Ausstellung „The Male Figure XI„.

Peter Schauwecker zum Abschied

Werk von Peter Schauwecker (2000) mit dem Titel "Jung und alt"
Werk von Peter Schauwecker (2000) mit dem Titel „Jung und alt“

Animula vagula blandula
Hospes comesque corporis
Quae nunc abibis in loca
Pallidula rigida nudula
Nec ut soles dabis iocos

Gedicht von Publius Aelius Hadrianus, Kaiser von Rom. Frei übersetzt:

„Kleine Seele, wandernde, zärtliche, Gast und Gefährtin des Leibes, Wohin wirst du nun entschwinden? An Orte, die bleich sind, starr und düster, Und du wirst nicht mehr wie gewohnt scherzen.“

Am 2. März 2022 entschlief friedlich Peter Schauwecker endgültig dieser Welt, im stolzen Alter von 85 Jahren.
Für seine Studenten war Professor Peter Schauwecker ein Pionier der homosexuellen Emanzipation. In seinen Vorlesungen gab es in Gleichnissen offenkundige Hinweise auf eine Art Männerehe des Professors – seinerzeit gewagt und völlig unüblich. Darüber hinaus engagierte sich Peter Schauwecker in der Münchner Gay Community.
Peter Schauwecker hat sich auch ambitioniert mit Malerei und Aquarell befasst, mit ganz erstaunlichen Ergebnissen, die ebenso Präzision wie spektakuläre Inhalte zeigen – in altmeisterlicher Technik gefertigte Bildnisse von Transvestiten beispielsweise.
Als Lektüre empfehlen wir das Buch: Männer und Landschaften (ISBN 978-3000170478).
Das diesen Zeilen vorangestellte Zitat des Kaisers Hadrian schmückt auch den Kaminsims auf dem Titelbild des erwähnten Buches. Hadrian hat zeitlebens den frühen Tod seines Lustknaben Antinoos nicht verwunden.

Wir hatten in der Kunstbehandlung das Vergnügen mehrere Ausstellungen mit dem Künstler zu gestalten. Peter Schauwecker wird in unserer kollektiven Erinnerung weiterleben als ein Tabubrecher auf höchstem Niveau.
Servus. Peter.


Cover des Buches "Männer und Landschaften" von Peter Schauwecker, erschienen 2005

Open Call: The Male Figure 2022 – Internationale Gruppenausstellung

Seit 2010 stellt die Galerie Kunstbehandlung das Sujet „The Male Figure“ ins Zentrum einer jährlichen, international beachteten Gruppenausstellung. Zum Konzept gehört, dass sich zu bekannten Künstlern der Galerie, die zum klassischen Thema Männerbilder arbeiten, immer wieder neue Talente gesellen und damit neue Sichtweisen auf dieses Teilgebiet der figurativen Kunstwelt bei einem sehr diversen Publikum ermöglicht werden.
Die Annäherung an das „Männliche“ erfolgt künstlerisch sehr individuell, persönlich, oftmals kritisch, aber bisweilen auch humorvoll. Gemälde, Zeichnungen und Skulpturen zeigen eine große Vielfalt an Arbeitstechniken und Stilen, darunter Akt- und Porträtmalerei, Studien, Pop Art, Abstraktion und Fotorealismus.
Für die Ausstellung 2022 lädt die Galerie zwei Künstler*innen ein, sich an der Gruppenausstellung mit bis zu fünf Werken zu beteiligen. Eingereicht werden können Arbeiten, die auf das Thema „The Male Figure“ Bezug nehmen und mit den Darstellungsformen der bildenden Kunst experimentieren.

Die Bewerbung erfolgt ausschließlich per E-Mail bis 21. Februar 2022 (24 Uhr) an tmf@kunstbehandlung.com

Die Unterlagen sind vorzugsweise als zusammenhängendes PDF mit einer maximalen Dateigröße von 10 MB einzusenden. Die Einreichung muss in deutscher oder englischer Sprache verfasst sein. Nur vollständige Einreichungen werden akzeptiert. Wir bitten um folgende Informationen / Unterlagen:
– Fotografien von maximal fünf Werkbeispielen als Bild mit Titel, Entstehungsjahr, Technik, Maße
– Kurzbiografie
– Name (ggf. Künstlername), Kontaktdaten, Website, Social Media Links

Open Call: The Male Figure 2022 – group exhibition

Since 2010 the Gallery Kunstbehandlung has placed the subject of „The Male Figure“ at the center of an annual internationally renowned group exhibition. The concept includes works by well-known artists from the gallery, who work on the classic theme of men, being joined by new talents, thus enabling new perspectives on this subfield of figurative art to a diverse audience.

The approach to the ‚male figure‘ is artistically quite individual, personal, often critical, at times humorous.
Paintings, drawings and sculptures show a vast variety of techniques and styles, including nude and portrait paintings, sketches, pop art, abstraction and photorealism.

The Gallery invites two artists to participate in the upcoming group exhibition in 2022 with up to five works of art which have not been exhibited before. Art works referring to the theme „Male Figure“ and experimenting with forms of visual arts can get submitted.

Applications should be sent by email to tmf@kunstbehandlung.com latest by February 21st 2022 (midnight).

We kindly ask for the following information and documentation:
– Photographs of a maximum of five examples of work, each with title, year of creation, technique, dimensions
– Short Biography
– Name ( artist name if applicable),  contact details, website, social media links

Preferably all documents should be sent as a coherent pdf with a maximum file size of 10 mb. The submission has to be in German or English language. Complete submissions only will get considered.

Sammlung Orange zu Gast in der Villa Stuck

Sammlung Orange: Das Bild zeigt eine Auswahl verschiedener Gegenstände in Orange

Vom 31. August bis 12. September 2021 ist die Sammlung Orange zu Gast in der Villa Stuck – als Begleitprogramm zur Ausstellung „Geschenke und Rituale“ des aus Taiwan stammenden Künstlers Lee Mingwei, und zwar im sogenannten Living Room. Die Sammlung passt sehr gut zum Thema der Ausstellung, denn von Anfang an verstand sich auch die Sammlung Orange als „Ritual zum Mitmachen“. Eingelieferte Gegenstände in Orange, egal ob Nudelsieb, Rührschüssel, Muttis Föhn aus den 70ern oder Vatis Braun-Rasierapparat, sind in der Sammlung höchst willkommen und auch nur so ist die unglaubliche Menge von mehreren tausend Gegenständen zu erklären. Zur Ausstellung erscheint ein Booklet, welches einen guten Überblick über einen Großteil der Sammlung vermittelt.

In der Villa Stuck können aus Platzgründen nicht alle Gegenstände gezeigt werden, sondern nur eine – hoffentlich launige – Auswahl. Aus organisatorischen können auch keine Einlieferungen entgegengenommen werden. Wir freuen uns aber wie immer über Einlieferungen in der Müllerstraße 40, zu den Öffnungszeiten der Galerie. Ebendort gibt es immer wieder neue Arbeiten unserer Künstler zu sehen, Gemälde, Aquarelle und Fine Art Prints, ein Poster zum 25-jährigen Jubiläum. Auch die 2022er Kalender sind in Kürze lieferbar. Ein Blick in unseren Web-Shop lohnt allemal.
Hier wie dort, persönlich oder virtuell, wir freuen uns auf Ihren Besuch.

Nachtstücke von Robert C. Rore Rore im Sub München

Robert C. Rore Nachtstücke im Sub München

Männer im Dunkeln!
Robert C. Rore stellt im Sub seine Nachtstücke vor.
Montag, 6. August 2018, 19 Uhr

Zeitgleich zur laufenden Jahresausstellung von Robert C. Rore in der Kunstbehandlung haben wir aus unseren Archivbeständen eine kleine aber feine Ausstellung von graphischen Arbeiten des Münchner Künstlers zusammengestellt. Das benachbarte Sub, Schwules Kommunikations- und Kulturzentrum München e.V., zeigt zehn Aquatinta-Radierungen – „Nachstücke“ – sowie zwei weitere Graphiken von Robert C. Rore. Die Arbeiten werden in Passepartouts und gerahmt präsentiert und sind eine günstige Gelegenheit, eine zeitlose Originalgraphik zu erwerben. Weitere Informationen zur Ausstellung finden sich auf der Website des Sub.

Zwanzig Jahre Einzelausstellungen von Robert C. Rore in der Kunstbehandlung

Katalog licht spielen Robert C. Rore

Eines Tages im Spätherbst 1996 besuchte mich ein hochgewachsener, sportlicher Mann, der sich, nachdem er den Fahrradhelm abgenommen hatte, als Robert C. Rore vorstellte. Er sei Maler und Zeichner und habe von einem Kollegen erfahren, dass wir die „lichtdurchflutete Abstellkammer“, die wir für Kunstdrucke, Kunstkalender, antiquarische Bücher und „Pop-Ikonen-Look-Alikes“ nutzten, in einen Raum für Ausstellungen speziell für „Männerbilder“ umzuwandeln gedachten. Ob das stimme? Als ich bejahte, zeigte er selbstbewusst eine Mappe mit einigen wenigen Beispielen seiner Zeichnungen, Aquarelle und Gemälde – doch schon diese kleine Auswahl reichte, um zu merken, dass Männerbilder-Ausstellungen in München ohne seine Arbeiten nicht funktionieren würden. Womit ich Recht behalten sollte.

Im folgenden Frühjahr fand in der Kunstbehandlung dann schon die erste Gruppenausstellung zum Thema Männer statt: „Männersache“, eine etwas anarchische Veranstaltung, an der noch Minuten nach der Eröffnung gewerkelt wurde, mit einem knappen Dutzend Künstler, zu der neben der Ausstellung in der Galerie auch eine Busfahrt durchs Glockenbachviertel mit einer Sambacombo und Stripper und Stripperin an Bord sowie ein abschließendes Nacktkegeln gehörte. Zu dieser Ausstellung liefert Robert C. Rore nur ein einziges Gemälde ein: „Der Tubaist“, gute zwei Quadratmeter, Öl auf Leinwand. Darauf zu sehen war ein auf einem schwarzen Thonet-Stuhl sitzender, mit schwarzen Netzstrümpfen und schwarzen Pumps knapp bekleideter junger androgyner Mann, den Betrachter über knallroten Lippen fixierend, zwischen den endlosen Beinen eine riesige goldfunkelnde Tuba, und alles vor zartblauem Hintergrund. Ein veritables Skandalbild – das dann dreimal den Besitzer wechselte, weil es den Raum, in dem es hängt, dominiert und eigentlich nicht einmal weitere Einrichtungsgegenstände duldet.

Für den darauffolgenden Sommer waren wir mit Robert C. Rore und einem weiteren Künstler zur Ausstellung „Mannsbilder“ verabredet. Rore hatte für seine Bilder das Thema „Anziehen-Ausziehen“ gewählt und neben Gemälden auch Aquarelle und Bleistift-Skizzen mitgebracht; dem Künstlerkollegen überließ er die Wahl der Ausstellungswand und gab sich mit der „schlechteren“ Fläche der Galerie zufrieden. Mir kam das vor wie ein sportlicher Wettkampf, den Rore selbstbewusst aufnahm. Am Ende waren fast alle Werke von Robert C. Rore verkauft, was zur Verabredung einer ersten Einzelausstellung im nächsten Jahr führte. Seitdem findet in der Kunstbehandlung immer zum selben Termin, mit Vernissage am letzten Donnerstag im Juli, die Jahresausstellung von Robert C. Rore statt.

Bis in die Neunzigerjahre des letzten Jahrhunderts war die Isarvorstadt, zu der das Glockenbachviertel gehört und dessen nördliche Grenze die Müllerstraße ist, ein Viertel mit vielen kleinen Handwerksbetrieben und mehr oder weniger gut beleumundeten Kneipen und Gaststätten, die für Abstürze und Höhenflüge immer deutlich besser geeignet waren als etwa das viel schickere Schwabing. Und seit Ende der Siebziger Jahre entwickelte sich um uns herum das zentrale Ausgeh- und zunehmend auch Wohnviertel der Gay-Community. Außerdem waren im Viertel traditionell Galerien ansässig, teils mit berühmten Namen. Sie alle sind inzwischen ins Areal rund um die Pinakothek der Moderne übersiedelt, auch um festzustellen, dass die Gabelsbergerstraße eigentlich ein lebensgefährlicher Autobahnzubringer ist, unwirtlich wie der Mond und frei von Laufpublikum.

Ausstellung von Robert C. Rore in der Kunstbehandlung, 1998

Vorbei. Das einst bunte Treiben, mit berühmten Protagonisten, von Fassbinder bis Freddy Mercury, hat inzwischen eine modefarbige Klientel angezogen, in deren Gefolge nicht nur Boutiquen mit austauschbarem Angebot und Läden für Ernährungsfetischismus, sondern auch die Spekulanten kamen. Was ist nur aus Sex and Drugs and Rock’n’Roll geworden? frage ich mich. Veganismus, Laktoseintoleranz und Helene Fischer am Ende?

Nun, ganz so schlimm ist es – noch – nicht. Immerhin wurde auch eine schillernde Pionierpflanze zu einer kulturellen Institution im Glockenbachviertel. Den Wandel im Viertel haben wir selbst zwar eher nicht mitgemacht, aber durchaus künstlerisch-kulturell begleitet – seit nunmehr über zwanzig Jahren. Ein guter Grund ein bisschen Stolz zu zeigen und wieder neue Werke von Robert C. Rore zu präsentieren, deren Kraft und Qualität und Spielfreude mehr sind als nur Ausdruck einer Epoche oder gar nur einer Mode.

Martin Levec

Ein Abend mit Kurt und George

Werk von Kurt Walters in der Kunstbehandlung

Ein Abend mit Kurt und George
Kabinettausstellung mit neuen Arbeiten von Kurt Walters
11. – 22. Januar 2018

Bevor Ende Januar der jährliche Ausstellungsreigen beginnt, haben wir über den Jahreswechsel Besuch von Kurt Walters aus Brooklyn bekommen, der uns eine Reihe höchst interessanter neuer Bilder bringt.
Kurt Walters war in den vergangenen Jahren sehr erfolgreich in unseren Gruppenausstellungen vertreten. Seinen Stil bezeichnet er selbst als „Klassizismus mit einem Augenzwinkern“. Darüber hinaus zeichnen sich seine Gemälde durch eine besondere Liebe zum Detail aus, in Spiegelungen und dem Spiel mit der Perspektive, aber auch durch gekonntes „Weglassen“. Seine Männerbilder knistern vor satter, teils drastischer Erotik.
Ab Donnerstag, den 11. Januar 2018, zeigen wir in einer Kabinett-Ausstellung die neuen Arbeiten. Die Vernissage findet ab 20:00 Uhr in Anwesenheit des Künstlers und seines Lebenspartners statt – daher auch der Titel der Ausstellung. Hierzu sowie zum Besuch der Ausstellung laden wir Sie hiermit herzlich ein. Alle Arbeiten von Kurt Walters finden sich wie gewohnt ab dem Abend der Vernissage auch in unserem Web-Shop.