Arbeiten von Helmi Haslreiter

Helmi Haslreiter

The Male Figure
Gruppenausstellung
noch bis 29. März 2014

„Ach, wie war es doch zudem, in Ellnbogenhausen ach so schön.“ Mit dieser etwas abgewandelten Zeile aus der Heinzelmännchen-Sage und einem Seufzer erinnern wir daran, was vor gar nicht allzu langer Zeit das Glockenbachviertel für die Szene war. Zum Fasching öffnete die legendäre „Teddy-Bar“ ab der Weiberfastnacht bis der Aschermittwoch graute rund um die Uhr. Bei Faschingsmusik von der Endlosschleife floss das Bier in Strömen und die Gäste, ob kostümiert oder nicht, freuten sich über diverse Mädels, die gar keine waren. Man kam schnell in Tuchfühlung und die Stimmung war nahe dem Siedepunkt. Etwas weiter nördlich waren dagegen die als verrucht geltenden „weißen Feste“ ein langweiliger Nachmittagstee. Es war einmal.

Heute befinden sich im inzwischen luxussanierten Haus anstelle der Teddy-Bar ein steriler Schönheitssalon wo „Anti-Aging“ mit Hilfe einer Ultraschall-Behandlung angeboten wird, sowie eine – wie Dutzende andere – austauschbare Boutique mit den üblichen langweiligen, auf neudeutsch klassischen, Klamotten. Diese Boutique allerdings weist mit einem Schild an der Eingangstür darauf hin, das der Laden fürs Publikum nicht geöffnet ist, weil es sich bei den Klamotten um Stücke einer Kollektion der kommenden Wintersaison handelt. Gelegentlich sieht man darin zwei Neubürgerinnen, die an den Klamotten rumzupfen.

Die oben stehende Faschings-Graphik stammt aus der Feder von Helmi Haslreiter, von der in der laufenden Ausstellung außergewöhnliche Linolarbeiten zu sehen sind.