Vorgestern am Stachus


Stachus München

Im wuseligen Weihnachtsgeschäft auf der Straße und vor dem Kaufhaus in den frühen 60er Jahren, scheint der Verkehrspolizist in seiner Kanzel die Kauflustigen und die Autos gleichermaßen zu segnen. Tatsächlich legten Passanten in der Weihnachtszeit kleine Geschenke unter der Kanzel ab. Dieses Motiv erwies und erweist sich als die vielleicht beliebteste Photographie aus der Ausstellung „München 2 – historische Aufnahmen von Herbert Wendling“. Das Foto ist auf unterschiedlichen Bildträgern ab der Größe 40×30 cm erhältlich.

Apropos Stachus. Der heißt eigentlich Karlsplatz, benannt nach dem bayerischen Kurfürsten Karl Theodor, wird hier in München aber, weil jener Karl Theodor bei der Münchner Bevölkerung äußerst unbeliebt war, hartnäckig nach einem an der selben Stelle einst existierendem Biergarten, dessen Wirt Eustachius Föderl hieß, noch immer Stachus genannt. In der Bonner Republik, als München den Ruf der heimlichen Hauptstadt genoss, galt der Platz als verkehrsreichster Platz Deutschlands. Hier treffen West-Ost-, Nord-Süd-Magistralen auf U-Bahn, S-Bahn sowie auf zahlreiche Straßenbahnlinien. Deswegen sagt man in ganz Bayern, wenn man einen überfüllten Platz beschreiben will: „Da geht’s zu wie am Stachus“. Inzwischen soll aber wieder der Potsdamer Platz in Großposemuckel das Attribut verkehrsreichster Platz Deutschlands innehaben.

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